Mehr Besucher wollen 2021 in die Museen
(Basel) Trotz Schliessungen und komplexen Schutzmassnahmen hat sich die Situation bei den Basler Museen 2021 leicht entspannt. Fast eine Million Menschen besuchten eines der Museen im Kanton Basel-Stadt. Das sind rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei den Schulklassenbesuchen liegt das Plus bei 28 Prozent, bei den übrigen Vermittlungsangeboten bei 20 Prozent. Indem die Museen ihr vielfältiges Wissen mit dem Publikum teilten, ihm positive Erfahrungen sowie Momente der Entspannung und der Freude boten, haben sie zum Wohle der Gesellschaft beigetragen.
Mit den komplexen Vorgaben während der Corona-Krise gingen die Museen und Ausstellungshäuser im vergangenen Jahr sehr verantwortungsbewusst um. Sie haben alles Erforderliche getan, um ihre attraktiven Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramme pandemiegerecht aufzubereiten. Das Publikum dankte es ihnen: 931'336 Menschen besuchten eines der 23 Museen im Kanton Basel-Stadt – rund 41.6 Prozent davon entfielen auf die fünf staatlichen Museen. Dies entspricht einem Plus von 8.6 Prozent gegenüber 2020. Wenn man bedenkt, dass darin keine Eintritte der abgesagten Museumsnacht (durchschnittlich 100'000 jährlich) enthalten sind, fällt die Bilanz noch erfreulicher aus.
Offen und sicher für alle
Katrin Grögel, Leitung Abteilung Kultur, hält fest: «Gerade in diesen für viele belastenden Zeiten ist es den Museen gelungen, den Menschen Erholung, aber auch Abwechslung und Inspiration zu bieten. Damit wurden sie nicht nur für Baslerinnen und Basler zu wichtigen Anlaufstellen und geschützten öffentlichen Räumen.»
Museumsarbeit unter schwierigen Bedingungen
Die Museumsarbeit musste 2021 unter schwierigen Bedingungen geleistet werden. Diese erforderten ein hohes Mass an Flexibilität und ein oftmals schnelles Reagieren. Für die Museen einschneidend waren insbesondere der zweite Lockdown (22. Dezember 2020 bis 28. Februar 2021) und die komplexen Vorgaben bezüglich Zugangs- und Kapazitätseinschränkungen (1. März bis 25. Juni 2021). Auch die unterschiedlichen Reisebeschränkungen haben sich ausgewirkt, da im Vergleich zu 2019 deutlich weniger Touristinnen und Touristen, auch Tagestouristen aus dem grenznahen Ausland, Basel einen Besuch abstatten durften. Aufgrund der Zertifikatspflicht waren die Museen ab 13. September zudem nicht mehr für alle potenziellen Besuchenden zugänglich.
Entspannung des Kulturlebens
Dank schrittweisen Lockerungen konnten ab April wieder Gruppen geführt und ab Juni Workshops angeboten werden: In den verbleibenden Monaten nutzten 4’352 Klassen eines der baselstädtischen Museen als ausserschulischen Lernort. Das sind 28.4 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon wählten 63.6 Prozent der Klassen eines der fünf staatlichen Museen als temporäres Klassenzimmer. Bei den Publikumsveranstaltungen (Führungen, Workshops, Konzerte etc.) konnten 3'604 Angebote durchgeführt werden, was gegenüber 2020 einem Plus von 20.4 Prozent entspricht.
Regierungspräsident Beat Jans zieht folgende Bilanz: «Ich freue mich enorm über die rege Nachfrage im Vermittlungsbereich. Sie bestätigt, wie bedeutsam die Museen als zentrale Orte der Bildung, der kulturellen Vielfalt und emotionalen Stärkung sind. Indem sie zu diverser Meinungs- und Identitätsbildung einladen und unabhängiges Denken fördern, leisten die Museen auch Grossartiges in der Vermittlung demokratischer Grundwerte.»
Verhaltene Zuversicht
Ab April haben sich die Menschen schrittweise mit der «neuen Normalität» angefreundet und wieder vermehrt am Kulturleben teilgenommen. Gleichzeitig ist auch die Reisefreude zurückgekehrt. Während die Übernachtungsgäste bis Juni hauptsächlich aus der Schweiz – insbesondere der Romandie – anreisten, waren ab Juli die Gäste aus dem Ausland wieder in der Mehrzahl.
Auch wenn die Zahlen von 2021 noch deutlich unter denjenigen des Vor-Coronajahres 2019 liegen (Museumsbesuche -35.4%, Logiernächte -44.9%), gibt es Anzeichen dafür, dass 2022 wieder mehr möglich wird.
Museen ausserhalb des Kantons Basel-Stadt
Auch in den sechs Museen, die in Augst, Liestal, Lörrach, Muttenz, Seewen und Weil liegen, sind die Besuchszahlen 2021 leicht angestiegen: um 2.2 Prozent oder von 192'613 auf 196'967. Bei den Veranstaltungsangeboten ist ein Rückgang um 2.2 Prozent, von 3'835 auf 3'753, zu verzeichnen. Hingegen haben 746 Klassen (+ 36.6 %) das Schulzimmer temporär ins Museum verlegt. Auch 2021 widerspiegeln die statistischen Daten das strengere Coronaregime in Deutschland.