Feuerwehr eilt zu mehr Einsätzen
(Pforzheim) Die Feuerwehr Pforzheim wurde im ersten Halbjahr 2019 1.208 mal (1.082 mal im Vorjahr) alarmiert. Die Einsatzzahlen stiegen somit wieder um rund 12 % an. Erster Bürgermeister Büscher dankte den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr für ihr Engagement bei gefährlichen Einsätzen rund um die Uhr. „Das vergangene Halbjahr zeigte in ganz besonderer Weise, wie breit das Spektrum für das Tätigwerden unserer Feuerwehr ist“, so Büscher.
So wurde die Feuerwehr Pforzheim u.a. tätig bei:
* Fund einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg in der Südoststadt: Unterstützung bei der Evakuierung von rund 3.500 Personen
* Rettung von drei bewusstlosen Personen aus einer Wohnung nach Austritt von Kohlenmonoxid
* Sturmtiefs „Eberhard“ und „Gebhard“ mit jeweils hohem Einsatzaufkommen innerhalb weniger Stunden
* Arbeitsunfall auf einer Tiefbaustelle: ein Arbeiter wurde in einem Graben von einem Rohr eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt
* Wohnungsbrand in der Gymnasiumstraße mit der dramatischen – aber erfolgreichen – Rettung von mehreren eingeschlossenen Personen
* Sofortmaßnahmen und Unterstützung anderer Ämter nach dem Auftreten des Eichenprozessionsspinners auf der Pforzemer Mess
* Unterstützung bei einer im Rathaus eingegangenen Bombendrohung
Insgesamt gab es 380 (309) Fehlalarme. 99 (96) Fehleinsätze entstanden durch automatische Brandmeldeanlagen. 6mal (6mal) musste eine gesetzwidrige Alarmierung (Missbrauch von Notruf) verfolgt werden. 9mal (9mal) war ein Feuer bereits gelöscht. 266mal (198mal) stellte sich nach der Erkundung vor Ort heraus, dass ein Feuerwehreinsatz nicht notwendig war.
Eine weitere Zunahme der Einsätze durch das Auslösen der gesetzlich vorgeschriebenen Rauchwarnmelder ist zu verzeichnen. Trotzdem appelliert Kommandant Sebastian Fischer: „Rauchwarnmelder sind die wichtigste Präventionsmaßnahme im privaten Haushalt“.
Auf tatsächliche Brände entfielen 96 (67) Vorgänge: neben 89 (62) Kleinbränden mussten 6 (3) Mittelbrände sowie 1 (2) Großbrand bekämpft werden.
Insgesamt wurden bei den Brandeinsätzen 19 Personen verletzt, darunter 3 Feuerwehrangehörige.
Im Hilfeleistungsbereich wurden 732 (706) Einsätze registriert bei denen die Feuerwehr tätig werden musste.
Die häufigsten Tätigkeiten lassen sich wie folgt zusammenfassen:
83 (91) Türöffnungen wegen akuter Gefahr oder auf Anforderung der Polizei, 79mal (32mal) musste ausgelaufenes Wasser in Gebäuden aufgenommen werden, 77mal (68mal) Beseitigung einer Ölspur, 61 (69) Verkehrsunfälle mit Straßenfahrzeugen, 49mal (40mal) lief Kraftstoff aus Fahrzeugen aus, 23mal (28mal) wurden Eingangstüren oder Fenster verschlossen und 19mal (12mal) wurden Personen aus einem Aufzug befreit.
Saisonbedingt fielen 69 (49) Einsätze im Zusammenhang mit Tieren an (insbesondere Rettung von Schwänen und Jungenten).
Bei Hilfeleistungseinsätzen im ersten Halbjahr 2019 wurden 231 (203) verletzte Personen versorgt, für 11 (19) Personen kam jede Hilfe zu spät. Auch hier wurde ein Feuerwehrangehöriger verletzt.
„Die nunmehr seit vielen Jahren anhaltende Steigerung der Einsatzzahlen in Verbindung mit der Zunahme der Einwohnerschaft, den Veränderungen in der Verkehrsinfrastruktur, die Bauvorhaben unserer Firmen sowie privater Bauherren und andere Faktoren erfordern auch in Zukunft eine personell und technisch auf das Risikopotenzial angepasste Feuerwehr Pforzheim“ formuliert Erster Bürgermeister Büscher seine Erwartungen an die Fortschreibung der Feuerwehrbedarfsplanung.