Grosser Erfolg für die kantonale Geschlechterquote
(Basel) Per 1. Januar 2019 ist die Geschlechterquote bei den vom Regierungsrat Basel-Stadt gewählten Verwaltungsratsmitgliedern in allen öffentlichen Unternehmen erfüllt. Der Frauenanteil der von Basel-Stadt bestellten Sitze in Aufsichtsgremien von staatsnahen Betrieben liegt neu bei 42,3% und übertrifft die geforderte Drittelsquote deutlich. Basel-Stadt hat 2014 als erster Kanton eine solche Geschlechterquote eingeführt und nimmt damit schweizweit eine Pionierrolle ein.
Die Basler Stimmbevölkerung hat die Gesetzesbestimmung über die ausgewogene Vertretung der Geschlechter in Strategie- und Aufsichtsorganen von öffentlich-rechtlichen Anstalten und öffentlichen Unternehmen am 9. Februar 2014 mit deutlichem Mehr angenommen. Davon betroffen sind 111 vom Regierungsrat gewählte Verwaltungsratsmandate in 22 Betrieben.
Am 1. Januar 2015 betrug der Frauenanteil der vom Regierungsrat Basel-Stadt gewählten Verwaltungsratsmitglieder noch 28,7%; mittlerweile hat dieser 42,3% erreicht, was einer eindrücklichen Steigerung von mehr als 13 Prozentpunkten entspricht. Während beim ersten Monitoring vor vier Jahren bloss 12 Unternehmen den Richtwert von einem Drittel einhielten, ist die Quote infolge Neu- und Ersatzwahlen nun bei allen 22 Unternehmen erfüllt. Die grössten Fortschritte wurden in denjenigen Gremien erreicht, die nur zum Teil vom Kanton Basel-Stadt bestellt werden: in diesen Gremien sind die baselstädtischen Sitze zu 45.2% mit Frauen besetzt (+21.3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2015).
Mit der Einführung der Geschlechterquote und dem dadurch deutlich gestiegenen Frauenanteil in den Aufsichtsgremien der 22 öffentlichen Betriebe nimmt der Kanton Basel-Stadt schweizweit eine Vorreiterrolle ein: Wie der Schillingreport 2019 zeigt, wurde der Frauenanteil auch in den Verwaltungsräten (21%) und Geschäftsleitungen (9%) der 100 grössten Schweizer Arbeitgebenden erhöht, insbesondere die Geschäftsleitungen sind jedoch noch weit von einem Drittelsanteil entfernt. Im öffentlichen Sektor sind gemäss der Studie aktuell 18% der Topkaderpositionen mit Frauen besetzt.
«Die ausgeglichene Vertretung der Geschlechter in Aufsichtsgremien ermöglicht nicht nur eine bessere Repräsentation der gesellschaftlichen Vielfalt in Positionen mit strategischer Entscheidungskompetenz, sondern kann neben der Diversität von Perspektiven auch die Effizienz und Innovativität des Gremiums erhöhen.» sagt Leila Straumann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern des Kantons Basel-Stadt, die das Gesetz erarbeitet hat und nun auch die Umsetzung begleitet. Die erfreuliche Entwicklung der vergangenen Jahre stimmt zuversichtlich, dass sich die Geschlechterverteilung in den Aufsichtsgremien der staatsnahen Betriebe in den kommenden Jahren weiter annähert.