Neue Standards in der Integrationsarbeit
(Bad Krozingen) In Bad Krozingen wurde jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund auf den Weg gebracht.
Damit wollen die im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald tätigen Sozialverbände, Behörden, Beratungsdienste und das Mittelzentrum Bad Krozingen -Staufen neue Standards bei der Zusammenarbeit in der Integration von zugewanderten Menschen setzen. Vieles hat sich in der Integrationsarbeit geändert, seit 2015 tausende von Flüchtlingen nach Baden-Württemberg und davon viele auch in den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und in das Mittelzentrum Bad-Krozingen / Staufen kamen. Die Willkommenskultur wurde anfänglich zunächst überwiegend ehrenamtlich von vielen engagierten BürgerInnen übernommen, die sich bereits 2014 zu einem Helferkreis zusammengeschlossen hatten. Parallel dazu haben sich mittlerweile professionelle Strukturen und auch Kooperationen entwickelt, die eine umfassende Integrationsarbeit ermöglichen. Grund genug für die Stadt Bad Krozingen, alle an der Integrationsarbeit beteiligten Verbände, Behörden und Beratungsdienste zusammenzubringen, um mittels einer Kooperationsvereinbarung sowohl Standards zu definieren und Best Practice Formen festzuschreiben, als auch die Integrationsarbeit durch eine intensivierte Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern.
Kooperationspartner
Unterzeichnet wurde die Kooperationsvereinbarung vom Caritasverband, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Diakonischen Werk, die in den Bereichen Migrationsberatung für Erwachsene sowie im Jugendmigrationsdienst tätig sind. Das Landratsamt und die Städte Bad Krozingen und Staufen sind mit ihrem Integrationsmanagement vertreten, während sich die Agentur für Arbeit/Jobcenter mit ihren Zuständigkeiten in der Vermittlung in Arbeit und Ausbildung einbringt.
Gegenstand der Kooperationsvereinbarung
Die Vereinbarung soll die Basis für eine bessere Kooperation schaffen und ein vertrauensvolles Miteinander der beteiligten Partner ermöglichen. Dabei wollen die Partner ihre Zusammenarbeit imgegenseitigen Vertrauen gestalten, sich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ergänzen und ihre berufliche und soziale Integrationsarbeit miteinander abstimmen. Das gemeinsame Ziel ist dabei vor allem die schnellere und passgenauere Vermittlung von zugewanderten Menschen in Beschäftigung bzw. Sprach-und sonstige Qualifizierungsprogramme. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein regelmäßiger Austausch über bestehende und neue Beratungsangebote erfolgen sowie die Notwendigkeit von speziellen Maßnahmen, Produkten, Gruppenangeboten oder sonstigen Angeboten für die jeweiligen Zielgruppen abgesprochen werden. Zudem geht es auch um Zusammenarbeit bei der Informationsweitergabe. Unter Beachtung des Datenschutzes sollen fallbezogene Fragestellungen zu Leistungsbezug und Eingliederungsmaßnahmen untereinander geklärt werden. Wolfgang Busse vom Caritasverband brachte es auf den Punkt: „Die Vereinbarung ist ein Signal und auch ein Beispiel für andere, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, um sich bei der Integrationsarbeit zu unterstützen.“ „Mit der Vereinbarung ist es uns gelungen, Standards zu definieren, die wir so in die Fläche geben können“, ist auch Dagmar Manser vom Jobcenter überzeugt. Einig sind sich zudem alle beteiligten Partner, dass die jetzt getroffene Vereinbarung die gesammelten Erfahrungen aller Beteiligten bündeln und damit auch ein Wissensnetzwerk bilden wird, das es in dieser Form bisher noch nicht gab. In diesem Zusammenhang betont Jan Fischer, Fachbereichsleiter Generation & Integration bei der Stadt Bad Krozingen, auch noch einmal die Rolle der Helferkreise, die mit ihrem Engagement und ihrer Hilfsbereitschaft die professionellen Strukturen ergänzen und damit, damals wie heute, einen wertvollen Beitrag zu einer gelingenden Integrationsarbeit leisten.