Vorarlberg verzichtet nicht auf Wintersaison
(Bregenz) Als die in der gegenwärtigen Situation „völlig falsche Botschaft“ bezeichnen Tourismuslandesrat Christian Gantner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler Forderungen aus Italien und Bayern, die Skipisten heuer geschlossen zu halten.
„Vorarlberg sagt den Winter sicher nicht ab“, erteilen Gantner und Tittler derartigen Zwischenrufen eine klare Absage. Vorarlbergs Tourismus habe im zurückliegenden Sommer gezeigt, dass sichere Gastfreundschaft möglich ist. „Eine Wintersaison wird es geben, wenn auch eine andere“, sagt der Tourismusreferent in Bregenz und verweist auf den „Winterkodex Vorarlberg. Sicher ein guter Winter“, eine landesweit koordinierte und einheitliche Strategie, die Gästen und Beschäftigten größtmögliche Sicherheit bietet.
Die Öffnung der Skigebiete hängt für Gantner mit den Infektionszahlen zusammen: „Es ist deshalb derzeit zu früh, um sich für Schließungen auszusprechen“, so der Landesrat. Keinesfalls dürfen solche Entscheidungen „leichtfertig aus dem Bauch heraus“ getroffen werden, warnt der Tourismusreferent. Einen Alleingang Vorarlbergs wird es nicht geben. „So eine Entscheidung kann nur österreichweit fallen“, unterstreicht Gantner.
Sichere Gastfreundschaft ist möglich
Für den Tourismusreferenten hat die vergangene Sommersaison in Vorarlberg gezeigt, wie es funktionieren kann und dass sichere Gastfreundschaft möglich ist. Unzählige Hygiene-, Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen wären umgesetzt worden, um das Infektionsrisiko weitestmöglich zu minimieren und Gästen ebenso wie Beschäftigten größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Ein wichtiger Baustein darin ist laut Gantner das Screening-Angebot für Vorarlberger Tourismusbetriebe, um ihre Mitarbeitenden regelmäßig testen zu lassen. „Das Screening schafft Vertrauen bei den Gästen“, so der Landesrat. Inzwischen liegt die Zahl der Tourismustestungen bei 29.000. Vorarlbergs Gastgeberinnen und Gastgeber sowie die gesamte Tourismusbranche würden sich in der aktuell schwierigen Situation sehr verantwortungsbewusst einbringen.
Vertrauen durch Sicherheit
Als erstes und bislang einziges Bundesland hat Vorarlberg nach den Winterregeln des Bundes eine umfassende touristische Strategie für die bevorstehende Wintersaison 2020/2021 vorgelegt, die teilweise sogar über das gesetzliche Mindestmaß hinausreicht, alle relevanten Bereiche umfasst und sich am gesamten Weg des Gastes orientiert – ab dem Zeitpunkt der Urlaubsbuchung bis zur Abreise aus dem Urlaubsort. „Die ‚neue Währung‘ dieses Winters sind Vertrauen und Sicherheit. Es ist genau diese Botschaft, die wir mit dem Kodex an alle potentiellen in- und ausländischen Gäste übermitteln wollen“, bekräftigt Landesrat Gantner. Am Markt verfügt Vorarlberg mit dem Kodex derzeit über ein Alleinstellungsmerkmal, „das zum buchungsentscheidenden Faktor werden kann“, freut sich der Tourismusreferent.
Infektionszahlen herunterbringen
„Es ist wichtig, dass unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen und Covid-19-Regeln ein Wirtschaften rasch wieder ermöglicht wird“, stellt Wirtschaftslandesrat Marco Tittler klar. Ziel müsse deshalb sein, die Infektionszahlen herunterzubekommen. Tittler: „In Tourismusregionen gibt es auch zahlreiche Betriebe, die indirekt auf eine Wintersaison angewiesen sind. Deshalb ist die Reduktion der Infektionszahlen eine der wichtigsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen“.
Verantwortung für Täler und Regionen
Landesrat Gantner stellt ergänzend fest: „Wir haben mit dem Tourismus auch eine Verantwortung für die Täler und Regionen und die vor- und nachgelagerte Bereiche.“ Trotz Gegenwinds bleibt er für die anstehende Wintersaison 2020/2021 „nach wie vor optimistisch“: „Ermutigend und motivierend sind der Mut und das Unternehmertum unserer Gastgeberinnen und Gastgeber sowie der ganzen Branche“.
Für alle Gäste und Betriebe wurde unter https://winterkodex.vorarlberg.travel/ eine eigene Website eingerichtet, auf der zentrale, laufend aktualisierte Informationen rund um das Thema Corona und Winterurlaub in Vorarlberg abrufbar sind.