25.04.2025 12:14

Städtebauliche Studie zum Stadttunnel ist abgeschlossen

(Freiburg) Welche Möglichkeiten ergeben sich aus dem Bau des Stadttunnels für einen attraktiven Stadtraum entlang der Dreisam?

Diese Frage stand im Mittelpunkt der Konzeptstudie, die das Potenzial für die Planung der Oberfläche untersucht hat. Denn wenn in Zukunft täglich zehntausende Fahrzeuge unter der Erde durch Freiburg fahren, entstehen an der Oberfläche ganz neue Optionen. Die Studie ist jetzt abgeschlossen.

Bereits Ende 2023 wurden dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit die Entwürfe für den zentralen Abschnitt zwischen Kronen- und Schwabentorbrücke vorgestellt, in welchem der Tunnel vollständig unter der Oberfläche verläuft. Hier ermöglicht die starke Reduzierung des an der Oberfläche verbleibenden Verkehrs eine deutliche Aufwertung des Stadtraumes. Auf der südlichen Dreisamseite (Bereich Lessing- und Schillerstraße) hängen die Gestaltungsspielräume im Detail von der gewählten Verkehrsführung ab, das heißt, ob der Verkehr wie heute weiterhin auf beide Uferseiten aufgeteilt oder für beide Fahrtrichtungen auf der Südseite gebündelt wird. Auf der Nordseite (Bereich Schreiber- und Dreisamstraße) sind hingegen in jedem Fall große Möglichkeiten zu einer umfänglichen Neugestaltung gegeben. Die Planer schlagen hier ergänzend zu einer stark verkehrsberuhigten "Dreisampromenade" eine große, offene Grünfläche an der Dreisam mit hoher Aufenthaltsqualität vor. Freiburg bekommt somit die Chance auf attraktive naturnahe Freiräume für ein vielfältiges urbanes Leben in unmittelbarem Bezug zur Altstadt.

Nunmehr liegen auch die Ergebnisse für die Bereiche auf der Höhe der Tunnelein- und ausfahrten vor und die Studie ist somit abgeschlossen. Auch hier zeigt sich, welche Chancen der Tunnel bietet.

Auf der westlichen Seite, zwischen Kronen- und Schnewlinbrücke entsteht viel Spielraum für eine Neugestaltung. Die Konzeptstudie sieht hier die Möglichkeit, mehr Grün, sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten für alle Altersgruppen einzurichten und bisher eingeschränkt nutzbare Flächen für alle zu öffnen. Denkbar sind laut der Studie eine großzügige Promenade, ein Café, oder ein Skatepark auf der Tunneleinfahrt. Die Studie sieht Raum für eine Aufwertung und Erweiterung des Faulerparks, Rückzugsorte am Wasser des Mühlbachs sowie einen neuen Vorplatz des Faulerbads. Zudem könnten zahlreiche neue Bäume gepflanzt werden.

Im Osten des Tunnels, im Bereich Ganterknoten bis Höhe Maria-Hilf-Kirche sieht die Studie ebenfalls großes Potenzial. Die stark dominierende Straßenfläche kann reduziert bzw. für den Radverkehr nutzbar gemacht werden, an der Dreisam könnte östlich der Schwabentorbrücke ein neues Ufer entstehen. Auf der Leo-Wohleb-Brücke könnten Aufenthaltsflächen unter Pergolas entstehen. Ein neuer Park zwischen der Leo-Wohleb-Straße und der Dreisam schafft mehr Grünraum und eine Anbindung der Stadtviertel zum Fluss. Im Straßenraum könnten grüne Inseln entstehen und attraktivere und sicherere Verbindungen für Radfahrende und Zufußgehende realisiert werden.

Mit Abschluss der Studie wurde der gesamte Stadtraum rund um den geplanten Stadttunnel analysiert. Das Potenzial für eine Umgestaltung der Oberfläche ist groß. Die erhebliche Verkehrsentlastung schafft Chancen für eine nachhaltige Aufwertung der Stadt. Alle Details zu der Studie sind ab sofort auf der städtischen Website zum Projekt Stadttunnels zu sehen. Unter freiburg.de/stadttunnel ist die gesamte Studie mit mit den neu hinzu gekommenen Erkenntnissen als auch den bereits vorgestellten Details einsehbar. Hier ist auch ein ausführliches FAQ rund um den Stadttunnel zu finden.

Baubürgermeister Martin Haag betont: "Einmal mehr wird mit den vorliegenden Ergebnissen der Konzeptstudie deutlich, dass die massive oberirdische Verkehrsentlastung, die der Stadttunnel ermöglicht, von grundlegender Bedeutung für die dringend erforderliche Aufwertung dieses wichtigen innerstädtischen Bereichs entlang von Dreisam und B31 ist."

Fokus liegt jetzt auf der Tunnelplanung
Wichtig zu betonen ist, dass die Studie keine endgültige Planung darstellt. Sie zeigt Entwicklungs- und Gestaltungspotenziale, die durch den Bau des Stadttunnels für die Stadt möglich werden. Sie ist unter Beteiligung von Bürger*innen der Stadt entstanden. Die Ergebnisse der Studie werden in einen städtebaulichen Wettbewerb einfließen, der zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird. Erst wenn die Ingenieursplanungen für den Tunnel abgeschlossen sind, wird die Planung an der Oberfläche konkret.

Auf der Fertigstellung der Entwurfsplanung für den Tunnel durch die Autobahn GmbH des Bundes wird jetzt der Fokus liegen. So sind jetzt zunächst keine weiteren Beteiligungsformate geplant. Der genaue Entwurf des Tunnels ist ein Meilenstein und wesentlich für das Projekt. Mit der Entwurfsplanung wird die Bestätigung der rechtlichen und wirtschaftlichen Machbarkeit durch den Bund eingeholt. Damit soll auch die weitere Finanzierung durch den Bund sichergestellt werden.

Hintergrund: Der Stadttunnel
Ein Gutachten der Autobahn GmbH aus dem Jahr 2022 geht für das Prognosejahr 2040 davon aus, dass zwei Drittel des Gesamtverkehrs und mindestens 75 Prozent des Schwerlastverkehrs in den Tunnel verlagert werden können. Seit 2016 steht der Tunnel im vordringlichen Bedarf (die oberste Kategorie) des aktuellen Bundesverkehrswegeplans. Umgesetzt wird die Planung des Tunnelbauwerks durch die Autobahn GmbH des Bundes. Für die städtebaulichen Entwicklungen an der Oberfläche, die durch den Tunnelbau möglich werden, ist hingegen die Stadt Freiburg zuständig.

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