IHK stellt Ergebnisse der ersten Umfrage zur Digitalisierung in der Region vor
(Villingen-Schwenningen) Die Unternehmen in der Region sind im bundesweiten Vergleich bei der Digitalisierung oft engagierter, sehen mehr Chancen in digitaler Technologie, befassen sich in der Mehrheit überdurchschnittlich intensiv mit der Datennutzung und setzen stark auf additive Fertigung und Weiterbildung:
Dies sind nur einige der Ergebnisse der ersten großen Digitalisierungsumfrage, welche die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg nun in einer 36-seitigen Broschüre vorgestellt hat. Bei der Befragung unter den IHK-Mitgliedsunternehmen zeigen sich dabei die Betriebe in der Region digital gut aufgestellt.
Die Broschüre listet aufgeschlüsselt nach Branchen auf, wie sich die Interessen und Aktivitäten der hiesigen im Vergleich zu den bundesweit befragten Unternehmen verhalten. „Für Betriebe aus Industrie, Handel, Verkehr und Logistik, Dienstleister sowie das Tourismus- und Gastgewerbe zeichnen die Umfrageergebnisse ein differenziertes Bild davon, wie in den jeweiligen Branchen mit digitaler Technologie Wertschöpfung betrieben wird. Die aus den Ergebnissen gezogenen Schlussfolgerungen zeigen, dass die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Bereich Digitalisierung insgesamt gut aufgestellt ist“, sagte IHK-Vizepräsident Thomas Butsch bei der Vorstellung der Studie in Villingen-Schwenningen.
Die Unternehmen erwarten durch die Digitalisierung im deutschlandweiten Vergleich größere Chancen für ihre Geschäftsmodelle, so Butsch. Gleichzeitig sehen die Unternehmen jedoch auch größere Herausforderungen in der Umsetzung kommender Technologien. Die Technologien Big Data, Cloud Services und Predictive Analytics würden im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich stark genutzt. Außerdem werde in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im deutschlandweiten Vergleich mehr Wert auf die Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt. „Die produzierende Industrie der Region steckt große Erwartungen in die Technologie der additiven Fertigung. Generell haben die Unternehmen in der Region ein hohes Interesse an Innovationen.“
Die Digitalisierung werde kommen, „es werden Arbeitskräfte wegfallen, aber auch neue entstehen“. Die IHK werde die Unternehmen unterstützen, die Dinge im Bereich Digitalisierung anzugehen. „Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit jedes einzelnen gestärkt.“
Häufig zeigten sich die unterschiedlichen Branchen der Region einig in ihrer Bewertung einzelner Aspekte. Es fanden sich jedoch auch signifikante Unterschiede in manchen Bereichen: So sehen die Unternehmen des Tourismus- und Gastgewerbes nur geringere Vorteile in der Digitalisierung und deshalb auch geringere Herausforderungen als die anderen Branchen, sagte Thomas Wolf, IHK-Geschäftsbereichsleiter Innovation.
Insbesondere im Handel, in der Verkehrs- und Logistikbranche und im Dienstleistungsgewerbe wurden bereits zahlreiche Projekte zur Digitalisierung umgesetzt – hier gilt augenscheinlich „Handeln statt Abwarten“, wie in der Broschüre festgestellt wird. Aus Sicht der Unternehmen der Dienstleistungsbranche gibt es im Bereich der Digitalisierung jedoch noch deutlichen Forschungs- und Entwicklungsbedarf.
Durchgeführt hatte die Umfrage für die IHK die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen unter der Federführung von Prof. Bernd Kaltenhäuser, Fakultät für Wirtschaft. Die Resultate, die nun in einer Broschüre auch digital für Interessierte zugänglich sind, zeichnen ein differenziertes Bild zum Thema Digitalisierung: Das macht die Umfrage-Ergebnisse insbesondere für Unternehmer zu einer spannenden Lektüre, die einmal über den Tellerrand der eigenen Branche hinausschauen möchten. „Wir publizieren diese Daten bewusst auch zu dem Zweck, allen relevanten Branchen in der Region aufzuzeigen, wie in anderen Bereichen aktuell und in Zukunft mit Digitaltechnologie erfolgreich gearbeitet wird“, heißt es im Vorwort von Thomas Butsch und Thomas Wolf.
Neben Impulsen für das eigene Unternehmen rund um die Möglichkeiten der Digitalisierung bietet die Broschüre auch einen Überblick dazu, wo man sich für konkrete Vorhaben rund um Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, Unternehmensgründung und Netzwerken Unterstützung in der Region holen kann. Die 36-seitige Broschüre kann auf der Website der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg unter der Adresse www.ihk-sbh.de(Eingabe der Dokumentennummer 4226076) kostenfrei heruntergeladen werden.