Mehr Kirchenaustritte im Erzbistum
(Freiburg) Zum Erzbistum Freiburg gehörten zum Stichtag 31.12.2019 insgesamt 1,79 Millionen Menschen und damit rund die Hälfte der ...
Zum Erzbistum Freiburg gehörten zum Stichtag 31.12.2019 insgesamt 1,79 Millionen Menschen und damit rund die Hälfte der Katholikinnen und Katholiken in Baden-Württemberg. Im Vorjahr waren es noch 1,83 Millionen. Das Erzbistum Freiburg legte am Freitag (26.06.) zeitgleich mit allen anderen katholischen Bistümern und evangelischen Landeskirchen seine statistischen Daten für das Jahr 2019 vor.
12.179 Menschen ließen sich im Jahr 2019 im Erzbistum Freiburg taufen (im Vorjahr waren es 13.157). Die Zahl der katholischen Trauungen ist leicht auf 3.545 gesunken (2018 waren es 3.853). Leicht zurückgegangen ist ebenso die Zahl der Erstkommunionen auf 12.930 (2018: 13.325). Dagegen ist ein Anstieg der Firmungen zu verzeichnen (von 9.583 im Jahr 2018 auf 9.885 im letzten Jahr).
Die Zahlen für Eintritte und Wiederaufnahmen in die Katholische Kirche im Erzbistum Freiburg blieben in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. So gab es im letzten Jahr 152 Eintritte (nach 148 im Jahr 2018) und 386 Wiederaufnahmen (2018: 423).
Die Zahl der Kirchenaustritte hat 2019 im Südwesten Deutschlands noch einmal zugenommen: 22.287 Menschen haben im Erzbistum Freiburg ihren Austritt erklärt (zum Vergleich: 2018 waren es noch 18.031). Die Zahl der Beerdigungen ist leicht auf 19.436 gesunken (im Vorjahr waren es 20.029). Aus der Zahl der Sterbefälle, den Austrittszahlen sowie den Zahlen der Taufen, Eintritte und Wiederaufnahmen ergänzt durch das Saldo aus Zu- und Abwanderungen setzt sich die Gesamtmitgliederzahl zusammen. Diese sank im vergangenen Jahr um 33.933 Katholikinnen und Katholiken.
Für den Freiburger Erzbischof Stephan Burger verweist die gestiegene Zahl der Kirchenaustritte auf die weiter zurückgehende Bindungskraft der Kirche mit ihrer christlichen Botschaft. Dennoch ist er davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft und die Menschen die Frohe Botschaft heute mehr als je zuvor brauchen. „Es bedrückt mich, wenn Katholikinnen und Katholiken die Gemeinschaft der Kirche verlassen“, so der Erzbischof. Es sei aber kein Naturgesetz, dass die Zahl der Gläubigen sinke: „Es ist bleibender Auftrag der Kirche, den Menschen bewusst zu machen, wie wertvoll unsere kirchliche Gemeinschaft für sie persönlich sein kann. Dass eine lebendige Gottesbeziehung ihnen Kraft und Orientierung geben kann. Dass wir unsere Gesellschaft aus dem Glauben heraus mitgestalten können“, so Erzbischof Burger weiter: "Dies für die Menschen authentisch sicht- und erlebbar zu machen, sehe ich als meine Aufgabe und Aufgabe der ganzen Glaubensgemeinschaft".
Die Erzdiözese Freiburg verantwortet in Baden und Hohenzollern unter anderem rund 1.000 Kindertageseinrichtungen, 32 Schulen in Trägerschaft der Schulstiftung, zehn Schulen des zweiten Bildungswegs sowie fünf Fachschulen für Sozialpädagogik, 400 Bildungswerke, 250 Büchereien und vieles mehr. In der Jugendarbeit wurden allein im Jahr 2019 über 800 junge Menschen zu Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern ausgebildet. Über 300.000 ehrenamtlich Engagierte prägen das kirchliche und gesellschaftliche Leben in der Erzdiözese.
Der Anteil ausländischer Katholiken auf dem Gebiet des Erzbistums Freiburg ist im Erfassungszeitraum im Vergleich zu 2018 um 4.943 gesunken und entspricht mit 184.487 einem Anteil von 10,29 Prozent aller Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum. Der Anteil der Gottesdienstbesucher unter den katholischen Gläubigen liegt bei 7,71 Prozent.
Die Zahl der in der Seelsorge vor Ort Beschäftigten ist relativ stabil geblieben: So gab es 2019 im Erzbistum Freiburg 267 Ständige Diakone, 291 Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten und 376 Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten. Die Zahl der Diözesanpriester ist auf 758 (Vorjahr: 774) gesunken. Davon sind 373 im aktiven Dienst.
Die Zahl der Katholiken in Deutschland liegt bei 22,6 Millionen. Damit machen die Katholiken in Deutschland 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 83,1 Millionen) aus.