Bauarbeiten für gemeinsamen Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs beginnen
(Basel) Im Juni 2021 starten die Bauarbeiten für den gemeinsamen Neubau des Naturhistorischen Museums Basel und des Staatsarchivs Basel-Stadt im St. Johann.
Der Neubau wird voraussichtlich 2026 fertiggestellt sein und den beiden Kulturinstitutionen übergeben. Diese beginnen dann mit der Einrichtung und dem Einbau der Ausstellungen und führen die aufwendigen Umzugsarbeiten durch. Die Eröffnung am neuen Standort ist für 2027/2028 geplant.
Das Naturhistorische Museum Basel und das Staatsarchiv Basel-Stadt sind zwei kulturelle Institutionen mit langer Tradition. Ihre Sammlungen und Archive haben für die Region Basel und darüber hinaus eine herausragende Bedeutung. Heute befinden sich beide Institutionen in sanierungsbedürftigen Liegenschaften. Mit dem Neubau an der Entenweidstrasse, für welchen sich im Mai 2019 eine Mehrheit der Basler Stimmbevölkerung ausgesprochen hat, werden die bestehenden betrieblichen und räumlichen Einschränkungen behoben und die beiden Institutionen können sich zeitgemäss und zukunftsorientiert ausrichten.
Die Bauarbeiten für den Neubau starten im Juni 2021, angefangen mit den Aushubarbeiten, die bis Februar 2022 dauern werden. Bis Ende 2023 wird der Rohbau erstellt. Der Innenausbau startet 2024 und voraussichtlich 2026 kann das Gebäude dem Museum und dem Staatsarchiv für die Einrichtungsarbeiten übergeben werden. Die beiden Institutionen statten die Labore, Werkstätten und Präparatorien aus, richten die internen Arbeitsbereiche ein, bauen die neuen Dauerausstellungen auf und führen den umfangreichen Umzug der Sammlungen des Naturhistorischen Museums und der Akten und Originalquellen des Staatsarchivs durch. Nach Abschluss der Umzugsarbeiten ist 2027 die Eröffnung des Staatsarchivs und 2028 die Eröffnung des Naturhistorischen Museums vorgesehen.
Der Umzug der beiden Institutionen mit ihren wertvollen Kulturgütern ist mit grossem logistischem Aufwand verbunden. Das Naturhistorische Museum beherbergt in seinen «Archiven des Lebens» rund 11,8 Millionen Objekte aus Zoologie, Geologie und Paläontologie, die fachgerecht verpackt und transportiert werden müssen. Im Staatsarchiv sind schriftliche, audiovisuelle und digitale Originalquellen aus fast tausend Jahren Basler Geschichte archiviert. Über 20 Laufkilometer Akten lagern an fünf Standorten. Während der Einrichtungs- und Umzugsphase bleiben das Staatsarchiv und das Naturhistorische Museum an ihren bisherigen Standorten bis auf wenige Monate, in welchen die letzten Umzugsarbeiten stattfinden, geöffnet.
Offen, einladend und mit Blick hinter die Kulissen
Das neue gemeinsame Kulturgebäude am Vogesenplatz wird ein offenes und einladendes Haus: Eine grosszügige gemeinsame Eingangshalle, die ein Museumscafé mit Sitzgelegenheiten drinnen und draussen, einen Museumsshop, eine Lounge sowie einen Picknickbereich für Schulklassen bereitstellt, wird die künftigen Besucherinnen und Besucher empfangen und auch die Quartierbewohnerinnen und -bewohner sind hier zum zwanglosen Austausch eingeladen. Das Naturhistorische Museum zeigt im neuen Haus nicht nur Dauer- und Sonderausstellungen, sondern ermöglicht vielfältige Einblicke in die bisher nicht öffentlich zugänglichen umfangreichen Sammlungen, die Werkstätten und die Präparatorien. Das Staatsarchiv wird in den Lesesälen Quellen zur Basler Geschichte einfach und attraktiv zur Verfügung stellen und seine Besucherinnen und Besucher optimal bei ihren Recherchen unterstützen können.
Das Neubauprojekt ist aus einem internationalen anonymen Architekturwettbewerb hervorgegangen, den das Zürcher Architekturbüro EM2N Architekten im Jahr 2015 für sich entscheiden konnte. Das langgestreckte Backsteingebäude gliedert sich durch Rücksprünge entlang der Entenweidstrasse in den Massstab der Quartierbebauung ein. Der schlanke rund 40m hohe Turm am Vogesenplatz macht das öffentliche Gebäude im Stadtbild sichtbar. Die Fassade aus roh verarbeitetem Sichtmauerwerk nimmt aktuelle und historische Impulse des Quartiers auf und wird mit mehr als 60 eingebauten Nistkästen diversen Vogelarten eine neue Heimat bieten.