Mehr Traubengeld für die Winzer
(Breisach) Der Badische Winzerkeller Breisach hat jetzt seine Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vorgestellt. Dabei wurde wieder Optimismus verbreitet, die Ertragslage weiter verbessern zu können - gerade auch im Hinblick auf die ausbezahlung des Traubengeldes für die Betriebe. Dieses konnte immerhin schon erhöht werden. Das Sortiment wird weiter reduziert.
Die Umsätze haben sich gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr 2022 um 6,8 % auf insgesamt 40,6 Mio. € erhöht. Die Gesamtleistung erhöhte sich deutlich insbesondere aufgrund der positiven Bestandsveränderung um 13,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ertragslage des Unternehmens hat sich deutlich verbessert, ist aber weiterhin nicht zufriedenstellend. Zukünftige Ergebnisverbesserungsmaßnahmen sind weiterhin erforderlich und geplant. Der Materialaufwand hat sich im Berichtsjahr um 2,6 Mio. € (11,4 %) gegenüber dem Vorjahr beträchtlich erhöht. Dies liegt im Wesentlichen an den erhöhten Einkaufspreisen im Bereich der Warenumschließung. Das Jahresergebnis hat sich um 3,8 Mio.€ auf 1,8 Mio.€ deutlicherhöht.
Bestandslage
Die im Vergleich zum Vorjahr geringere Absatzmenge führte zu einer erheblichen Erhöhung der Wein- und Sektbestände in Höhe von 2,3 Mio. Liter zum 31. Dezember 2023. Inklusive der Eingangsmengen von teilanliefernden Mitgliedsbetrieben und des Zukaufs wurden 16,3 Mio.
Liter (ohne Anreicherung) eingelagert. Zum Bilanzstichtag verfügte der Badische Winzerkeller über einen Gesamtbestand von 23,2 Mio. Liter (VJ 20,9 Mio. Liter).
Einkauf
Mit den fallenden Energiekosten normalisierte sich auch der Beschaffungsmarkt in der zweiten Jahreshälfte 2023. Die Preise für Kartonagen, Flaschen und Verschlüsse haben sich wieder etwas normalisiert, wenn auch nicht auf das Niveau vor der Energiekrise. Auch die Verfügbarkeit der einzelnen Warengruppen hat sich wieder deutlich verbessert. Beispielhaft liegt die Lieferzeit bei den Kartonagen aktuell bei 6 Wochen, hier lagen wir zu Jahresbeginn noch bei 12 Wochen. Für 2024 ist weiterhin von leicht sinkenden Materialkosten auszugehen.
Personal
Die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Es wurden (ohne Vorstand und Auszubildende) durchschnittlich 102,0 Vollzeit- (VJ 103) und 24,0 Teilzeit-Mitarbeiter (VJ 26,0) beschäftigt. Im Geschäftsjahr 2023 haben im Vergleich zum Vorjahr wiederum einige Beschäftigte von ihrer Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Arbeitszeit gemäß Teilzeit- und Befristungsgesetz, Elternzeit etc., ihren Wünschen entsprechend zu reduzieren. Seit 2019 wurden bisher 40 Planstellen abgebaut bzw. nicht nachbesetzt. Der durchschnittliche Umsatz je Vollzeitmitarbeiter inkl. Vorstand hat sich im Berichtsjahr auf 317 T€ (VJ 291 T€) und ist damit nicht angestiegen.
Umwelt
Die fünf vorhandenen Photovoltaik-Anlagen haben in 2023 wieder ca. 0,9 Mio. kWh Strom erzeugt. Die Sonnenwinzer decken somit ihren Stromverbrauch zu einem nennenswerten Teil aus selbst gewonnener Sonnenenergie. Diese Art der Stromerzeugung trägt durch die damit einhergehende Verminderung des CO2-Ausstoßes seit Jahren erheblich zum Umweltschutz bei. Das BWK-Energiemanagementsystem wurde in 2023 wieder weiterentwickelt und auch nach der Prüfungsnorm ISO 500001:2018 mit einem Überwachungsaudit erfolgreich bestätigt. Der Gesamtenergieverbrauch hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.
Das hängt mit dem im Jahr 2023 gestiegenen Dienstleistungsgeschäft zusammen.
Vermögens- und Finanzlage
Die Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft ist geordnet. Die wirtschaftliche Lage des Badischen Winzerkellers ist stabil, die Ertragslage konnte im Berichtsjahr verbessert werden. Das ausgezahlte Traubengeld an die Winzer wurde in 2023 vollständig operativ erwirtschaftet. Das geplante Traubengeld 2023 wurde erreicht, dabei wurde die Auszahlung des Traubengeldes pro kg um 28 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
An signifikanten Verbesserungen der entsprechenden Kennziffern wird weiterhingearbeitet. Der Vorstand entwickelt gemeinsam mit den Gremien, Mitgliedern und Mitarbeitern Strategien und Initiativen, um dauerhaft ein Traubengeld zu erwirtschaften, das den Winzern eine nachhaltige Existenzgrundlage sichert. Dabei wird an der Weiterentwicklung
des Geschäftsmodells intensiv und unter Einbindung der Winzerinnen und Winzer gearbeitet.
Der in 2021 erarbeitete 3-Jahresplan setzt die Leitplanken für die Ausrichtung des Badischen Winzerkellers in die Zukunft. Dabei stehen erfolgswirksame Bausteine im Mittelpunkt der Roadmap 2023 - Kosten senken, Zugang zum Markt erhalten und die Digitalisierung der
Geschäftsprozesse zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz forcieren. Dabei überprüft der Badische Winzerkeller, inwieweit er auch außerhalb der Herkunft Baden konsumentenrelevante Produktangebote entwickeln kann.
Sortimentsreduzierung wird fortgesetzt
Von ursprünglich 1.469 wollen die Sonnenwinzer nur noch 500 verschiedene Weine produzieren, im 1.Quartal 2024 sind es noch 618, das Ziel sind 424 Artikel. Das wären dann in etwa noch 30 Prozent des Sortiments, das der Winzerkeller vor drei Jahren noch hatte. Und damit verdient er dann mehr Geld als früher.
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