Adac zieht Bilanz und ehrt Mitglieder
(Freiburg) Die Mitgliederversammlung des ADAC Südbaden mit rund 140 Teilnehmern fand unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln als Präsenzveranstaltung an der Messe Freiburg statt.
Als Vertreter der Stadt Freiburg nahm Baubürgermeister Prof. Martin Haag an der Veranstaltung teil.
Vorsitzender Clemens Bieniger zog für das zweite Corona-Jahr in Folge trotz vieler Einschränkungen eine positive Bilanz: „Auch in schwierigen Zeiten konnten unsere Mitglieder auf Hilfe, Rat und Schutz durch den ADAC zählen.“ Das äußert sich auch in der Mitgliederentwicklung: Zum 31. Dezember 2021 verzeichnete der Club 612.544 Mitglieder, das entspricht einem Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstichtag.
Interessen aller Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigen
Mit Blick auf den Mobilitätswandel ging Clemens Bieniger in seinem Bericht auf die Verkehrssituation in Freiburg ein, mit der sich der Mobilitätsclub intensiv beschäftigt.
„Teurere Parkplätze, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit und die Umwidmung von Fahrspuren an den Radverkehr – ein Großteil der verkehrsplanerischen Maßnahmen geht zu Lasten der Autofahrer“, erklärte er. Um dem Klimaschutz gerecht zu werden und den Autoverkehr im Stadtgebiet weiter zu reduzieren, seien attraktive und bezahlbare Alternativangebote und keine Verteuerungen oder Verbote nötig.
„Wir brauchen kein Ausspielen der Verkehrsträger gegeneinander, sondern eine stärkere Vernetzung mit einer hohen Verlässlichkeit im Alltag, ohne den motorisierten Individualverkehr erheblich zu benachteiligen“, betonte Clemens
Bieniger. Viele Menschen, insbesondere Pendler aus den Umlandgemeinden, seien
auf das Auto angewiesen. „Wir brauchen gute Alternativen zum Auto, um die
Menschen zum Umstieg zu motivieren“, erklärte der Vorsitzende.
Dringenden Nachholbedarf gebe es unter anderem beim Ausbau des Öffentlichen
Nahverkehrs auf dem Land und in den Gewerbegebieten sowie bei Park-and-Ride-
Anlagen. Um den Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, hat der ADAC
Südbaden mit fünf regionalen Verbänden ein Mobilitätsbündnis ins Leben gerufen.
„Ziel der Initiative ist es, die Mobilität der Zukunft im Schulterschluss mit der Politik
zu begleiten und mitzugestalten“, so Clemens Bieniger. Der Klimamobilitätsplan 2030
der Stadt Freiburg biete dafür eine gute Grundlage.
Baubürgermeister Prof. Martin Haag begrüßte das Engagement des ADAC und
den Zusammenschluss der Verbände zu einem Mobilitätsbündnis. Die Bereitschaft,
konstruktiv und partnerschaftlich am Klimamobilitätsplan mitzuwirken, wertete er als positives Zeichen. „Mit Hilfe des Klimamobilitätsplans wollen wir jetzt die entscheidenden Grundlagen bzw. die richtigen Maßnahmen erarbeiten, um die CO₂-Emission zu senken. Dieser Prozess ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Dabei brauchen wir auch den ADAC und die Verbände aus dem Mobilitätsbündnis – für die Akzeptanz in der Stadtgesellschaft. Wir müssen bei dem anstehenden Prozess alle im Blick haben – und ich weiß, das ist auch dem ADAC wichtig: Die meisten Menschen in unserer Stadt sind eben nicht nur Fußgängerinnen und Fußgänger, nur Radfahrende, nur Bahnfahrende oder nur Autofahrende", so Prof. Martin Haag.
Die Mitglieder im Mittelpunkt
Zum Abschluss seiner Rede verdeutlichte Clemens Bieniger, dass die Leistungen des ADAC – vom Verbraucherschutz über die Pannenhilfe bis hin zur Verkehrssicherheit und Reiseberatung – in Zeiten von Corona immer wichtiger werden. Unter dem Motto „Wir sind da“ versteht sich der Regionalclub über die klassische Pannenhilfe hinaus als Mobilitätshelfer und Partner in allen Mobilitätsfragen. In den sechs südbadischen Geschäftsstellen und Reisebüros steht der ADAC seinen Mitgliedern und Kunden mit maßgeschneiderten Infos und Services zur Seite. Einen wichtigen Teil der Arbeit nimmt neben dem Motorsport die Verkehrssicherheitsarbeit ein, die in vielen ehrenamtlich engagierten Ortsclubs gelebt und gefördert wird.
Ehrungen für langjähriges Engagement
Für besonderen ehrenamtlichen Einsatz standen zum Ausklang der Veranstaltung verschiedene Ehrungen auf dem Programm. Für ihr langjähriges Engagement wurden Günther Tauchmann (Automobilclub Engen), ehemaliger ADAC Sachverständiger und Rolf Hesse (Auto-Motorrad-Club Pfaffenweiler), langjähriger Jugendreferent und Mitglied des Vorstandsrates des ADAC Südbaden mit der Clubehrennadel in Gold mit Brillanten ausgezeichnet.
Eine der höchsten Auszeichnungen des ADAC für ehrenamtliches Engagement im Motorsport wurde gleich zwei Mal vergeben: Bernd Trepesch, ehemaliger Sportkommissar und Leiter der Streckensicherung erhielt für seine Verdienste die Ewald-Kroth-Medaille in Gold. Manfred Gerstner vom Automobilclub Eberstein wurde für sein Engagement bei der Organisation von motorsportlichen Veranstaltungen mit der Ewald-Kroth-Medaille in Gold mit Kranz geehrt.
Das Jahr 2021 des ADAC Südbaden in Zahlen: • 612.544 Mitglieder • 60 Ortsclubs • 59.445 Einsätze der südbadischen Gelben Engel • 149.676 Besucher in den sechs ADAC Geschäftsstellen und Reisebüros • 2.266 Besucher auf dem Verkehrsübungsplatz Breisach • 1.207 Teilnehmer an den ADAC Fahrsicherheitstraining • 730 Kinder und Jugendliche in Verkehrserziehungsprogrammen geschult