Geschäftsführer Michael Drautz verlässt das Festspielhaus
(Baden-Baden) Michael Drautz (48), langjähriger Geschäftsführer des Festspielhauses Baden-Baden, wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und das Haus zum 30. September 2019 verlassen.
Dies hat Prof. Ernst-Moritz Lipp, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden, im Anschluss an die Sitzung des Stiftungsrates bekanntgegeben. Drautz ist seit 1998 für das Management des größten deutschen Opern- und Konzerthauses verantwortlich. In dieser Zeit hat es sich zu einer der besten Adressen für Musik und Tanz weltweit entwickelt.
Vor 20 Jahren hatte Michael Drautz gemeinsam mit Intendant Andreas Mölich-Zebhauser ein Haus übernommen, das tief in der Krise steckte. Das Konzept des privat finanzierten Festspielhauses drohte zu scheitern. Erst die Gründung einer Stiftung, für die sich aktuell mehr als 1.800 Förderer und 30 Stifter engagieren, legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte. Dank visionärer Strategien im Kulturmanagement ist das Festspielhaus Baden-Baden heute die einzige Kulturinstitution dieser Größenordnung, die ausschließlich von privaten Spenden getragen wird und für ihren Spielbetrieb ohne Subventionen auskommt. Die Immobilie wird von der Stadt Baden-Baden bereitgestellt. Das vielseitige und stets hochklassige Programm mit Künstlern und Ensembles aus aller Welt lockt ein internationales Publikum.
„Michael Drautz kann sich unserer größten Wertschätzung gewiss sein“, sagt der Stiftungsvorsitzende Ernst-Moritz Lipp. „Die harmonische Zusammenarbeit mit dem scheidenden wie auch dem neuen Intendanten hatte uns ermutigt, auch die nächsten fünf Jahre gemeinsam weiterzugehen. Aber wir respektieren und verstehen seine persönlichen Ziele und danken ihm herzlich für sein großes Engagement über den ungewöhnlich langen Zeitraum.“
Für Drautz sind es ausschließlich persönliche Beweggründe, sich neuen Aufgaben zuzuwenden: „Mit 48 möchte ich mich gerne nochmals einer neuen Herausforderung stellen. Mein Entschluss, keinen weiteren 5-Jahres-Vertrag anzunehmen, fiel schon vor längerer Zeit, und ich habe die Stiftung frühzeitig informiert. Gerne hätte ich auch mit dem neuen Intendanten Benedikt Stampa länger zusammengearbeitet – dann wäre allerdings ein Wechsel für mich zeitlich zu spät geworden. Unserem Publikum, den vielen Förderern und insbesondere den Stiftern bin ich sehr dankbar für die große Unterstützung bei der Entwicklung des Festspielhauses.“
Das Festspielhaus Baden-Baden wurde im April 1998 eröffnet. 95 Mitarbeiter in Vollzeit und 300 Mitarbeiter in Teilzeit erwirtschaften einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro. Jährlich besuchen 160.000 Besucher die rund 140 Veranstaltungen mit Oper, Konzert, Ballett und Entertainment. Jahreshöhepunkt sind die Osterfestspiele mit den Berliner Philharmonikern. Die Stadt Baden-Baden entwickelte sich in den letzten 20 Jahren von einer Kurstadt zu einer Kulturstadt. Durch das Festspielhaus werden jährlich 50 Millionen Euro Kaufkraftzufluss für die Stadt generiert.