28.01.2019 10:05

Bessere Vernetzung der städtischen Infrastruktur

(Basel) Das Basler Energieunternehmen IWB und das Tiefbauamt Basel-Stadt vertiefen die Zusammenarbeit bei der Vernetzung der städtischen Infrastruktur. Das Tiefbauamt nutzt ein im letzten Jahr von IWB neu erstelltes Funknetz, das eine einfache und kostengünstige Datenübertragung ermöglicht. Ziel ist, den Unterhalt der Basler Infrastruktur mit geringen Kosten zu optimieren. Künftig melden zum Beispiel Sensoren, wenn am Rheinufer Rettungsringe fehlen.

In Zusammenarbeit mit IWB wird das Tiefbauamt künftig Sensoren an den Standorten von Rettungsringen am Rheinufer einsetzen. Das System erkennt, wenn ein Ring entfernt wird und meldet dies dem Tiefbauamt und der Polizei. Dadurch entfallen die bisher notwendigen Kontrollgänge und der Kanton kann deutlich besser sicherstellen, dass die Lebensretter im Ernstfall auch verfügbar sind. Claus Schmidt, CEO von IWB, sowie Roger Reinauer, Leiter Tiefbauamt, bekräftigten die entsprechende Smart-City-Kooperation per Handschlag.

Bis anhin waren derart detaillierte Einblicke in die Infrastruktur meist mit hohen Kosten verbunden. Neue Technik und die enge Zusammenarbeit besitzen grosses Potential, um den Unterhalt der öffentlichen Infrastruktur Basels zu optimieren. Darum möchten IWB und das Tiefbauamt gemeinsam weitere Möglichkeiten zur Kontrolle und Überwachung von Gewässern und Infrastruktur-Anlagen erproben, einsetzen und weiterentwickeln. Einfache Sensoren werden dazu mit dem «Long Range» (LoRa)-Funknetz von IWB verknüpft. IWB sammelt die Daten der Sensoren und stellt diese dem Tiefbauamt über geeignete Schnittstellen zur Verfügung. Das Tiefbauamt steuert die Funktionsplattform bei, über welche die gemessenen Daten unter anderem abgerufen werden können.

Rasche Warnung vor Hochwasser

Das Tiefbauamt überwacht schon heute die Pegel von Basels Flüssen und Bächen, zum Beispiel zum Schutz vor Hochwasser. An mehreren Standorten in der Stadt Basel setzt das Tiefbauamt gemeinsam mit IWB entwickelte Ultraschall-Sensoren ein, die in das LoRa-Funknetz von IWB eingebunden sind. Sie übermitteln die Pegelstände per Funk, sind batteriebetrieben und benötigen keinen Stromanschluss. Ein neuer Sensor-Standort inklusive Installation ist dadurch rund 90 Prozent günstiger als bisher. Die Sensoren können beispielsweise auf Baustellen oder während Unterhaltsarbeiten jederzeit unkompliziert dort zum Einsatz kommen, wo sie am meisten benötigt werden.

Das Tiefbauamt und IWB prüfen bereits weitere Einsatzmöglichkeiten des Funknetzwerks. In einem nächsten Schritt könnten öffentliche Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge mit Parksensoren ausgerüstet werden. Wer mit einem Elektro-Fahrzeug unterwegs ist, könnte sich dann per App informieren, ob eine Ladestation gerade frei ist. Auch unterirdische Pumpwerke könnten künftig mehr und mehr über das LoRa-Funknetz überwacht werden. Damit wäre es beispielsweise möglich, Störungen schneller zu erkennen und zu lokalisieren. Aber auch Erkenntnisse über den laufenden Betrieb wären damit möglich: Sensoren könnten beispielsweise die aktuelle Auslastung genau bestimmen.
IWB hat das sogenannte LoRa-Funknetz Anfang 2018 in Basel in Betrieb genommen. Es nutzt den frei verfügbaren LoRaWAN-Standard (Long Range Wide Area Network), der eine einfache und kostengünstige Datenübertragung ermöglicht. Das strahlungsarme Netz ist die Grundlage für ein «Internet der Dinge», bei dem Gegenstände und Infrastrukturen vernetzt werden.