Deutliches »Stadt-Land-Gefälle« bei gleichgeschlechtlichen Eheschließungen
(Freiburg) Im Jahr 2018 heirateten 58 417 Paare in Baden-Württemberg.
Darunter waren 55 144 Eheschließungen zwischen Mann und Frau, 3 273 Ehen wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren geschlossen.1
Die Mehrheit der gleichgeschlechtlichen Ehen, nämlich 2 181, wurde von Paaren eingegangen, die zuvor in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gelebt hatten. 1 092 Ehen wurden neu geschlossen. Gleichgeschlechtliche Eheschließungen zwischen Männern waren etwas häufiger als zwischen Frauen (1 694 gegenüber 1 579).
Bei den gleichgeschlechtlichen Eheschließungen zeigt sich ein ausgeprägtes »Stadt-Land-Gefälle«: Während in den Stadtkreisen Mannheim, Stuttgart, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau mindestens jede 10. Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren eingegangen wurde, waren es in den ländlich geprägten Kreisen Sigmaringen und Biberach sowie im Hohenlohe- und im Zollernalbkreis nur jeweils rund 2 %.
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Gleichgeschlechtliche Paare können seit dem 1. Oktober 2017 eine Ehe eingehen oder ihre zuvor geschlossene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen. Da zum Jahresabschluss 2017 noch nicht alle erforderlichen gesetzlichen Anpassungen zur statistischen Erfassung dieser Eheschließungen vollzogen waren, konnten damals in der Eheschließungsstatistik noch keine gleichgeschlechtlichen Hochzeiten oder die Umwandlungen von Lebenspartnerschaften ausgewiesen werden. Deshalb sind im Jahresergebnis 2018 auch die gleichgeschlechtlichen Eheschließungen und die Umwandlungen von Lebenspartnerschaften des Zeitraums 1. Oktober bis 31. Dezember 2017 enthalten. Dieser Sachverhalt ist auch bei der Interpretation der ermittelten Anteile gleichgeschlechtlicher Eheschließungen an allen Eheschließungen in den Stadt- und Landkreisen zu berücksichtigen.