Sanierungsarbeiten am Möhlinwehr
(Breisach) Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) saniert den Verschluss des Möhlinwehrs am Rhein bei Breisach.
Zukünftig wird das Möhlinwehr ein zentrales Steuerorgan des Hochwasserrückhalteraumes Kulturwehr Breisach sein und damit eine wichtige Funktion bei dessen Betrieb übernehmen. Wie das RP mitteilt, wird die Sanierung des Wehrverschlusses voraussichtlich sechs Monate dauern und rund eine Million Euro kosten.
Als Nebenanlage des Kulturwehrs Breisach wurde das Möhlinwehr in den 1960er-Jahren in Betrieb genommen. Seither ermöglicht es einen Aufstau der Möhlin, der gemeinsam mit der Stauhaltung des Rheins am Kulturwehr die Grundwasserstände stützt und stabilisiert. 2018 baute das RP am Möhlinwehr eine Fischaufstiegsanlage mit einem Investitionsvolumen von rund 4,4 Millionen Euro.
Um den rund 40 Tonnen schweren Verschluss des Möhlinwehrs, das sogenannte Drucksegment, auch für die künftigen Aufgaben zu ertüchtigen, wird er in den nächsten Monaten generalüberholt. Dazu muss der 40 Tonnen schwere Verschluss ausgebaut werden. Er wird mit Kränen ausgehoben und per Schwertransport auf eine Sanierungsfläche auf dem ehemaligen Gelände des Reit- und Fahrvereins Breisach gebracht.
„Ohne den Wehrverschluss könnte die Stauhaltung am Möhlinwehr nicht aufrechterhalten werden. Daher wurde in den vergangenen Tagen ober- und unterhalb des Wehrs ein Notverschluss eingesetzt“, berichtet der zuständige Betriebsleiter Michael Kern. Die Regulierung des Wasserstandes erfolge vorübergehend über den sogenannten Grundablass beim Fischpass, der bereits in den vergangenen Jahren umgebaut und angepasst wurde. Die Fischaufstiegsanlage am Möhlinwehr bleibe während der Sanierung in Betrieb.
Die Fischpässe an den rheinaufwärts gelegenen Einlassbauwerken mussten in den vergangenen Tagen außer Betrieb gesetzt werden, um den Wasserzufluss vom Rhein in die Möhlin zu reduzieren und so den Zustrom auf die Anlage zu minimieren. Die deaktivierten Fischpässe werden in den nächsten Wochen überholt und vor dem Hintergrund der gesammelten Betriebserfahrungen optimiert. Ein zusätzlicher Steinriegel wird eingebaut, um die Durchwanderbarkeit auch für kleinere Wasserlebewesen durch die Reduzierung der Fließgeschwindigkeiten zu verbessern.
Wie das RP mitteilt, wurden die Abläufe so geplant, dass die notwendigen Arbeiten den Naherholungswert der Breisacher Bürgerinnen und Bürger möglichst wenig beeinträchtigen. Die Wege vor Ort können weiter uneingeschränkt genutzt werden. Längerfristige Brückensperrungen, die bei vergangenen Sanierungsmaßnahmen unvermeidbar waren, sind so verhindert worden. Das RP bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die Unannehmlichkeiten und bedankt sich für ihre Geduld.