Neue Grasbahn für den Segelflug am Flugplatz eröffnet
(Freiburg) Seit mehreren Generationen ist der Segelflugsport am Flugplatz Freiburg beheimatet. In den vergangenen Monaten jedoch war ein Flugbetrieb nicht möglich, weil Flächen der Segelflieger durch den Stadionbau in direkter Nachbarschaft entwidmet werden mussten. Durch die enge Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Regierungspräsidium und Flugplatz Freiburg GmbH konnte eine neue Start- und Landebahn für die Flieger eingerichtet werden: Sie ist 1063 Meter lang und bietet damit sogar mehr Fläche als die vorherige Lande-Grasbahn. Am heutigen Donnerstag fand die offizielle Eröffnung der Graslandebahn am Flugplatz Freiburg mit Oberbürgermeister Martin Horn statt.
Nach dem positiven Bürgerentscheid für das neue Fußballstadion am Wolfswinkel Anfang 2015 waren die Segelflieger davon ausgegangen, dass der Bau des Stadions den dauerhaften Wegfall des Segelflugsportes bedeute. Die Stadtverwaltung prüfte jedoch Möglichkeiten für den Erhalt des Segelflugbetriebs. Auf der Ostseite des Flugplatzes zwischen der bestehenden Landebahn und dem Taxiway (eine Art Zubringer für die Flugzeuge) konnte die Verwaltung eine Fläche für eine Graslandebahn für Segelflieger finden.
Der luftrechtliche Antrag für die Start- und Landebahn wurde seitens der FFB GmbH im Dezember 2016 beim Regierungspräsidium als zuständige Luftfahrtbehörde eingereicht. Das formelle Verfahren konnte nun im März 2019 erfolgreich abgeschlossen werden: Das Regierungspräsidium erteilte am 15. März die Genehmigung für die Neugestaltung des Segelflugverkehrs.
Oberbürgermeister Martin Horn eröffnete als erster Passagier die neue Segelflugbahn: „Es freut mich, dass eine Lösung gefunden werden konnte, die sowohl eine Grundlage für den Fußball- als auch für den Flugsport in Freiburg ermöglicht. Ich bin von einer guten Nachbarschaft überzeugt.“
Für die die Verlegung der Segelfluggrasbahn entstanden bei der Stadt Kosten von zirka 300 000 Euro. Die Segelflieger waren zwischenzeitlich nach Kirchzarten ausgewichen. Die Segelflieger haben auf dem Gelände des Flugplatzes Freiburg auch ihre Hallen für die Flugzeuge und für die Wartung.
Die heute in Betrieb genommene Grasbahn dient in erster Linie dem Segelflug. Die Segelflieger bevorzugen die Landung auf unbefestigten Grasbahnen, da durch das seitliche "wegkippen" nach der Landung auf befestigten Flächen die Gefahr der Beschädigung der Tragflächen besteht. Die beiden ansässigen Segelflugvereine Akademische Fliegergruppe und der Breisgauverein für Segelflug haben insgesamt mehr als 500 Mitglieder, von denen viele unter 18 Jahren sind. Gerade für die wichtige und ehrenamtliche Jugendarbeit ist der innerstädtische Standort in Freiburg wichtig. Mit der Fertigstellung der Stadtbahn Messe ist der Flugplatz nun auch an den ÖPNV optimal erschlossen.
Die bis 5,7 t zugelassene Grasbahn kann im Bedarfsfall auch von den Motorfliegern benutzt werden. Das freut auch den Ausbildungsleiter der Verkehrsflugschule FFH. Udo Harter: „Durch die neue Grasbahn ergibt sich bei schwierigen Windverhältnissen die Möglichkeit für alle Flieger nördlich der bestehenden Landebahn im Bedarfsfall zu landen. Durch die größere Entfernung zum Stadion ist nun eine gute und wichtige Sicherheitszone geschaffen worden.“