Feuerwehr zieht Bilanz
(Villingen-Schwenningen) Die vergangenen zwölf Monate waren durch die Corona-Pandemie geprägt von Veränderungen, Einschränkungen und besonderen Herausforderungen –auch für die Freiwillige Feuerwehr Villingen-Schwenningen.
"Wir sind froh, dass die Anzahl der ehrenamtlichen tätigen Einsatzkräfte mit 430 Feuerwehrangehörigen, darunter 24 Feuerwehrfrauen, stabilbgeblieben ist", berichtet Markus Megerle, Leiter des Amtes für Feuerwehr, Brand-bund Zivilschutz. Die Jugendfeuerwehr mit aktuell 107 Jugendlichen, darunter 21 Mädchen blieb ebenfalls leistungsstark, wie die Jahre zuvor. Erfreulicherweise konnten 9 Jungs und 2 Mädchen aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Feuerwehrdienst übernommen werden. 148 Alterskameraden und 22 Mitglieder des Spielmannszugs ergänzen die insgesamt 695 Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr in ihren 10 Abteilungen. Im laufenden Dienstjahr 2020 wurden 8 Feuerwehrangehörige bei Übungen, Ausbildungen und Einsätzen verletzt, jedoch kam es glücklicherweise zu keinen schweren Verletzungen. 24 Stunden am Tag, 366 Tage im Jahr stand im vergangenen Jahr die Feuerwehr zur Verfügung,um 583 Einsätze zu bewerkstelligen. Unter den 106 Bränden waren 4 Großbrände zu verzeichnen und 19 Unterstützungseinsätze bei benachbarten Gemeinden. Der Einsatzschwerpunkt lag jedoch bei den stetig zunehmenden Technischen Hilfeleistungen mit insgesamt 259 Einsätzen. 98 Menschen wurden von den Einsatzkräften gerettet, darunter 13 bei Bränden und 85 bei der Technischen Hilfeleistung, die hauptsächlich bei Notfalltüröffnungen in Zusammenhang mit rettungsdienstlichen Einsätzen auftraten. Leider musste die Feuerwehr 10 Personen tot bergen. Die Floriansjünger mussten aber auch zu 157 Fehlalarmierungen ausrücken, die unter anderem durch Brandmeldeanlagen verursacht wurden oder sich beim Eintreffen vor Ort nicht als Einsatz der Feuerwehr herausstellten. Der Ausbildungsstand ist sehr hoch, auch wenn bedingt durch die Pandemie zahlreiche Übungen, Aus-bund Fortbildungen abgesagt werden mussten. Durch entsprechende Einsatzplanung konnte auch während der Pandemie die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im Jahr 2020 sichergestellt werden. Die konsequente Umsetzung des Hygienekonzepts und das disziplinierte Verhalten der Einsatzkräfte hatte hier maßgeblich dazu beigetragen. Das neu geschaffene und eigenständige Amt für Feuerwehr, Brand-und Zivilschutz konnte sich sehr gut etablieren, des Weiteren findet eine konstruktive und zielführende Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt statt, die stetig ausgebaut und verbessert wird. "Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrfrauen und -männer, die sich unermüdlich für unsere Gesellschaft und Menschen in Notsituationen einsetzen",so Megerle.
Nicht nur personell, sondern auch materiell ist die Feuerwehr für das gesamtstädtische Einsatzaufkommen gut aufgestellt. So konnten neben Ersatzbeschaffungen wie z.B. Einsatzbekleidung und der Atemschutztechnik auch zwei neue Kommandowagen beschafft werden, die unter anderem für den Einsatzleiter vom Dienst, welcher rund um die Uhr in Rufbereitschaft ist zur Verfügung stehen. Für die Abteilung Marbach wurde im Dezember ein neues Löschgruppenfahrzeug ausgeliefert. Des Weiteren war 2020 auch der Beginn bzw. der Einstieg in die Feuerwehrbedarfsplanung. Wo soll die Feuerwehr VS in 10 Jahren stehen, welche Einsatzmittel benötigt eine Feuerwehr einer Stadt mit 86.000 Einwohner und welche Maßnahmen sind zukünftig für den Zivil- und Bevölkerungsschutz notwendig? Nur ein paar wenige Fragen, die sich zahlreiche Feuerwehrangehörige in hierfür geschaffenen Arbeitsgruppen stellen müssen, um Lösungen zu suchen, dass auch die Feuerwehr in den kommenden Jahren, wie im Jahre 2020, den Schutz und die Gefahrenabwehr der hier lebenden Menschen sicherstellen kann.