Nachwuchs im Zoo
(Basel) Im Zoo Basel gibt es wieder Nachwuchs.
Im Zwergziegengehege halten 13 junge Ziegen ihre Mütter auf Trab. Die Geburten erfolgten nach heutiger Mitteilung bereits zwischen dem 23. März und dem 14. April. Von den 13 Zicklein sind 10 männlich und nur 3 weiblich, eine ungewöhnliche Häufung. In den meisten Jahren ist das Geschlechtsverhältnis relativ ausgeglichen.
Schon wenige Stunden nach der Geburt beginnen Ziegenkitze herumzurennen, zu springen und zu spielen. Auch wenn die Zicklein noch keine sichtbaren Hörner haben, üben sie sich bereits im Kopfstossen und bereiten sich spielerisch auf spätere Rangkämpfe mit Horneinsatz vor.
Beide Geschlechter haben Hörner
Bei der Bezoarziege, einer Wildziegenart, von welcher die Mehrzahl unserer Hausziegen abstammt, tragen beide Geschlechter Hörner, wobei die Hörner der Männchen oft grösser sind. Dies ist auch bei den afrikanischen Zwergziegen der Fall. Die Hörner von Zwergziegenbock Wingu (6), dem Vater der Zicklein, sind länger, breiter und stärker nach hinten gebogen als jene der Weibchen. Wingu durfte eine Woche bei seinem Nachwuchs bleiben, bevor er wieder in ein Reservegehege im Sautergarten umzog. Damit die Ziegen nicht gleich wieder trächtig werden, verbringt er den Sommer abseits der Herde in Gesellschaft eines anderen Männchens. Sein kastrierter Kollege hat übrigens wesentlich kleinere Hörner, denn die Kastration von jungen Ziegenböcken verringert ihr Hornwachstum.
Zarte Knospen auf hartem Schädel
Ziegen haben wie alle Hornträger auf ihrem Schädel fest angewachsene Zapfen aus lebendigem Knochengewebe. Darum herum wächst das eigentliche Horn. Diese äussere Hülle aus totem Material nennt man auch Hornscheide. Hörner werden im Gegensatz zu einem Geweih nicht abgeworfen und wachsen ein Leben lang. Ein abgebrochenes Horn – das kann bei einem heftigen Rangkampf durchaus vorkommen – wächst allerdings nicht mehr nach.
Die Hornzapfen beginnen unter der Haut zu wachsen. Die Hornanlagen kleine, knöcherne Auswüchse am Schädel des Zickleins werden als Hornknospen bezeichnet. Bereits bei der Geburt sind zwei Haarwirbel erkennbar, unter denen die Hornknospen liegen. Bald beginnen die Zicklein, ihre Stirn an harten Stellen zu reiben. Dies fördert das Durchbrechen der Hörner. Bei den jungen Böcklein sieht man die Hörnchen meist etwas früher als bei den weiblichen Jungtieren.
Hörner als Temperaturregler
Hörner sind Ausdruck der eigenen Stärke und wichtig für das Sozialverhalten. Sie sind auch nützlich für die Körperpflege. So lässt sich etwa beobachten, wie sich Ziegen mit der Hornspitze am Rücken kratzen. Weniger bekannt ist, dass Hörner auch zur Regulierung der Körpertemperatur dienen. Der Hornzapfen ist stark durchblutet. Bei körperlicher Anstrengung oder hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefässe, bei kalter Witterung ziehen sie sich zusammen. Auf diese Weise gibt die Ziege über die Hörner mehr oder weniger Körperwärme ab.