Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Die Zahl der Arbeitslosen ist im Ferienmonat August deutlich angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen 13.305 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 1.106 mehr als im Juli.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Ferienmonat August deutlich angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen 13.305 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 1.106 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Punkte auf jetzt 3,6 Prozent. Vom Anstieg waren noch einmal vor allem Jugendliche (+334) betroffen, die ihre Schule oder Ausbildung beendeten. Der in den Sommermonaten übliche Trend erreicht durch den späten Ferienbeginn in Baden-Württemberg regelmäßig im August seinen Höhepunkt.
„Der aktuelle Anstieg hat rein saisonale Ursachen. Vereinzelte Anträge auf Kurzarbeit und der gestiegene Bedarf an Beratung dazu lassen allerdings erkennen, dass die eingetrübte Konjunktur nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorbeigeht“, kommentiert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm, die heute veröffentlichten Zahlen. Neben den Jugendlichen meldeten sich saisontypisch auch mehr Lehrer (+203) und Erzieher (+86) arbeitslos. Ebenfalls typisch für die Sommerferien ist die deutlich geringere Entlastung durch die aktive Arbeitsmarktpolitik. Allein das Auslaufen von Aktivierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen ließ die Arbeitslosigkeit um rund 500 Personen ansteigen. Positive Signale kommen dagegen von der Arbeitskräftenachfrage. Trotz der Risiken, die von der verhaltenen Konjunktur ausgehen, meldeten die Betriebe mehr offene Stellen als im August 2018. „Welchen Einfluss die wirtschaftliche Eintrübung auf den Arbeitsmarkt hat, wird sich erst nach den Sommerferien zeigen, wenn die Herbstbelebung einsetzt. Ich gehe davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen dann wieder abnehmen. Vielleicht nicht mehr in dem Maße, wie das vor einem Jahr noch der Fall war, aber doch spürbar“, sagt Ramm.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im August meldeten sich 4.274 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.173 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Per Saldo gab es 1.106 Arbeitslose mehr als im Juli.
Zielgruppen
Auf Jahresfrist hat sich die Zahl der Arbeitslosen nach Zielgruppen unterschiedlich entwickelt. Während sie bei den längerfristig Arbeitslosen und den Schwerbehinderten leicht abgenommen hat, sind die Zahlen bei Jugendlichen, Älteren und Ausländern etwas höher. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.234 Arbeitslose (Anteil 46,9 Prozent); SGB II Grundsicherung für Arbeitssuchende: 7.071 Arbeitslose (Anteil 53,1 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Der Arbeitgeber-Service akquirierte im Berichtsmonat 1.374 ungeförderte offene Stellen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs um 90 oder 7,0 Prozent. Den größten Bedarf nach Branchen meldeten: Unternehmensnahe Dienstleistungen (332 Stellen), darunter Zeitarbeit (266), Gesundheits- und Sozialwesen (277), Verarbeitendes Gewerbe (179), Öffentliche Verwaltung (109), Gastgewerbe (105). Ende August lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.299 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Saisonbedingt hat sich die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirks erhöht.
Nach Kreisen ergibt sich folgendes Bild: Freiburg Stadt: 6.571 Arbeitslose (+527), 5,2 Prozent (+0,4), Breisgau-Hochschwarzwald: 4.231 Arbeitslose (+346), 2,8 Prozent (+0,2) und Landkreis Emmendingen: 2.503 Arbeitslose (+233), 2,6 Prozent (+0,2).
Nach Geschäftsstellenbezirken: Raum Emmendingen: 1.896 Arbeitslose (+164), 2,9 Prozent (+0,2), Elztal: 607 Arbeitslose (+69), 2,5 Prozent (+0,3); Markgräflerland: 850 Arbeitslose (+72), 2,9 Prozent (+0,2), Hochschwarzwald: 662 Arbeitslose (+68), 2,8 Prozent (+0,3); Freiburg Stadt mit Umland: 9.290 Arbeitslose (+634), 4,2 Prozent (+0,3).