Viele Aktivitäten für Klimaschutz
(Lörrach) Die Stadt Lörrach ist dreimal in Folge mit dem European Energie Award (eea) in Gold ausgezeichnet worden. In der aktuellen Zertifizierungsphase ist die Stadt auf einem guten Weg.
Beim eea läuft die Bearbeitung des 2016 beschlossenen Arbeitsprogramms bisher planmäßig. Das nächste externe Audit ist Anfang 2020 vorgesehen. Im Jahr 2019 sollen daher möglichst viele Projekte zum Abschluss gebracht werden, um 2020 die erneute Zertifizierung mit dem eea Gold zu erreichen.
Die städtischen Baustandards, die bereits in der Sporthalle Tumringen zum Tragen kamen, sind ein gutes Beispiel, wie sich Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Erzeugung von Solarstrom sehr gut miteinander verbinden lassen. Die neue Sporthalle Brombach wird ebenfalls in diesem Standard errichtet. Beim Neubau an der Albert-Schweitzer-Schule will die Stadt die bestmöglichsten Standards umsetzen, um einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung beizutragen und um die betrieblichen Kosten zu minimieren.
Auch bei der Umrüstung alter Heizanlagen in städtischen Gebäuden ist die Stadt schon weit vorangeschritten. Ende 2018 wurden in der Stadtbibliothek und in der Grundschule Salzert Blockheizkraftwerke eingebaut, die neben der Wärme für die Heizung auch Strom für die Gebäude erzeugen. Damit sind bereits in sieben städtischen Gebäuden Blockheizkraftwerke (BHKW) installiert.
Am Schulprojekt „Energie- und Klimaschutzschulen Lörrach“ nehmen inzwischen 9 von 14 Schulen teil. Die Schulen werden unter anderem bei ihrem Lehrauftrag zu Energiethemen unterstützt. Die Schlossbergschule hat nach einem erfolgreichen „Dicke-Pulli-Tag“ Ende 2018 beschlossen, die Raumtemperaturen zu senken, was bisher sehr gut funktioniert. In jedem Jahr findet für die teilnehmenden Schulen ein Solarbootrennen statt.
Ebenfalls vom Innovationsfond gefördert wurde die Erstellung des Solarkatasters. Jeder privater Hausbesitzer kann im Geoportal der Stadt Lörrach nachsehen, ob sich sein Hausdach für Solaranlagen geeignet ist.
Ausgehend vom E-Mobilitätsstandort mit öffentlichen Ladesäulen und (E) – Carsharing wurden verteilt über die Stadt mit den verschiedenen Partnern weitere Standorte geschaffen. Dieses Netzwerk soll auch weiterhin ausgebaut werden.
Bei der Straßenbeleuchtung laufen derzeit die Vorbereitungen für eine weitere Umstellung auf LED-Technologie. Damit wären Stromeinsparungen von 50-70 Prozent möglich.
Ein interessantes Projekt ist der Stromsparcheck, der ebenfalls mit Partnern und verschiedenen Sponsoren durchgeführt wird. Er richtet sich unter anderem an einkommensschwache Haushalte nach dem Sozialgesetzbuch in Lörrach und gibt nicht nur Spartipps, sondern auch kleinere Soforthilfen wie beispielsweise Wasserperlatoren oder Energiesparlampen.
Im Rathaus Lörrach und im Hans-Thoma-Gymnasium wird derzeit ein Strommessprojekt durchgeführt, mit dem die größten und die „unsichtbaren“ Stromverbraucher identifiziert werden sollen, um daraus Stromsparmaßnahmen ableiten zu können. Das Projekt wird vom Innovationsfonds der badenova gefördert.
Der Ausbau und Erhalt der Grünflächen in der Stadt ist ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes. Im Aktionsplan Biodiversität hat die Stadtverwaltung zahlreiche Maßnahmen für die Gestaltung der Grünflächen festgeschrieben, die Stückweise umgesetzt werden. So wurden beispielsweise die städtischen Wechselflorflächen abgeschafft und dafür naturnahe Staudenmischpflanzungen eingepflanzt. Diese Pflanzen sind langlebiger, haben ein geringeren Pflegeaufwand und bieten heimische Insekten mehr Nahrung.
Neben der Durchführung dieser zahlreichen Projekte organisiert der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz auch abwechselnd den Tag der Mobilität, den Energie- und Umwelttag, den Slow up, sowie Vorträge und Ausstellungen zu verschiedenen Themen rund um Energie und Naturschutz. Gerne angenommen wird auch die kostenlose Erstberatung zu Energiefragen oder zu sonstigen Umwelt- und Naturschutzthemen.