Verkehr wird mit smarter Sensorik analysiert
(Baden-Baden) Wer von Baden-Baden hört, dem fallen Attraktionen wie Therme, Casino, Festspielhaus oder das Museum Frieder Burda ein. Es gibt viele Gründe, für einen Besuch in der Kurstadt. Doch die hohe Anziehungskraft gerade bei Touristen sorgt auch für viel Verkehr. Als Hauptzufahrtweg in die Stadt nutzen täglich knapp 40.000 Fahrzeuge die Bundesstraße B 500. Diese und andere Zufahrtswege in die Stadt sind häufig überlastet, insbesondere bei größeren Veranstaltungen.
Um Staus künftig zu vermeiden und Besucherströme intelligent zu leiten, will sich die Stadt nun ein genaues Bild vom Verkehrsgeschehen machen. Zum Einsatz kommen daher ab sofort smarte Verkehrssensoren von SMIGHT, einer Geschäftseinheit der EnBW. „Die Digitalisierung hat bei uns bereits in vielen Bereichen Einzug gehalten. Daher ist es nur konsequent, ein so wichtiges Thema wie den Verkehr mit innovativen Lösungen in die Hand zu nehmen“, sagt Alexander Uhlig, Erster Bürgermeister und verantwortlich für den gesamten Baubereich.
Einfache Installation
Die Sensoren arbeiten mit Wärmebildtechnologie und liefern unabhängig von Tageszeit und Witterungsverhältnissen durchgängig Echtzeitdaten über den Verkehrsfluss, die verschiedenen Fahrzeugklassen sowie deren durchschnittliche Geschwindigkeit. Personen und Nummernschilder werden dabei nicht erkannt. Damit erfolgt die Erfassung 100 Prozent Datenschutz-konform. Ein großer Vorteil der SMIGHT-Sensoren: sie werden an Bestandsinfrastruktur wie z. B. Straßenlaternen angebracht, sodass Erdarbeiten entfallen. „Dieser Aspekt war für uns besonders wichtig. Wenn wir Baustellen vermeiden können, dann tun wir das sehr gern“, sagt Rolf Basse, Fachbereich Planen und Bauen.
Aktuell sind Sensoren an drei Standorten aktiv: Kuppenheimer Str., Rotenbach Str. und Maximilian Str. (B500). Im November wird nach Abschluss der Bauarbeiten am Europakreisel ein vierter Sensorstandort hinzukommen. .
Verkehrsdaten in Echtzeit
„Das Projekt in Baden-Baden zeigt sehr gut, dass Digitalisierung im Mobilitätsbereich nicht nur für Großstädte umsetzbar ist. Unsere Lösung ist bewusst auf die Bedürfnisse von Klein- und Mittelstädten abgestimmt und lässt sich flexibel erweitern.“ sagt Christoph Grün, SMIGHT Vertrieb. Die gesammelten Daten werden anschließend per verschlüsseltem Mobilfunk über einen Router an die IoT-Plattform SMIGHT IQ übertragen und aufbereitet. Der Stadt stehen diese dann als fertige Analysen, grafisch aufbereitet in einem Web-Portal zur Verfügung. Von den vorliegenden Verkehrsdaten können Maßnahmen für die Verkehrslenkung abgeleitet werden, z. B. in Form von digitalen Anzeigetafeln oder geänderten Ampelschaltungen. Denkbar ist auch eine Anbindung an das lokale Parkleitsystem, um Daten aus fließendem und ruhendem Verkehr zu kombinieren.