„Schöpfungszeit“ fokussiert auf Umwelt- und Klimaschutz
(Bruchsal/Freiburg/Mannheim) Für viele Christinnen und Christen beginnt am Freitag (01.09.) in ganz Europa die „Schöpfungszeit“. Auch in der Erzdiözese ...
Für viele Christinnen und Christen beginnt am Freitag (01.09.) in ganz Europa die „Schöpfungszeit“. Auch in der Erzdiözese Freiburg machen verschiedene Veranstaltungen – häufig in ökumenischer Zusammenarbeit – über einen Zeitraum von fünf Wochen auf das Anliegen aufmerksam, die Schöpfung zu bewahren. „Aus der Schöpfungszeit muss das Bewusstsein in den Alltag übertragen werden, dass wir als Kirche eine besondere Verantwortung zur Bewahrung der natürlichen Umwelt haben. Die ökologische Krise und die Klimakrise sind Prozesse, die es mit allen uns Menschen möglichen Mitteln aufzuhalten gilt“, sagt Reinhold John von der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt. Mit dem Hundertfüßer-Programm, das aus Mitteln des Klimaschutz-Fonds gespeist wird, lassen sich unter anderem die Gestaltung von schöpfungsfreundlichen Gärten finanzieren. So können Kirchengemeinden und diözesane Einrichtungen auf ihren Flächen bereits einen kleinen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leisten.
Ökumenisches „Schöpfungswochenende“ auf der Bundesgartenschau Mannheim
Einen besonderen Blick auf Gottes Schöpfung haben die Kirchen auf der Bundesgartenschau in Mannheim. Vom 01.-03.09. gibt es ein Wochenende, das sich der Schöpfung widmet. Dabei können Interessierte beispielsweise bei einem Aktionstag die Arbeit von „greenfaith“, eine multireligiöse Graswurzelbewegung von Klimaakteurinnen und Klimaakteuren, kennenlernen und ausgewählte Werke der Künstlerin Lucy D'Souza-Krone betrachten. Anlässlich des 925. Geburtstags von Hildegard von Bingen erwartet Besucherinnen und Besucher außerdem ab dem 10.09. eine Themenwoche, die sich auf vielfältige Weise dem Leben und Wirken der bedeutenden natur- und heilkundigen Ordensfrau widmet. Der große ökumenische Erntedankgottesdienst auf der Spinelli-Hauptbühne am 01.10. ist zudem ein weiterer Höhepunkt des Programms der Kirchen auf der Bundesgartenschau. Weitere Informationen gibt es unter www.kibuga23.de.
Dekanat Bruchsal startet eine Aktionswoche
Das Dekanat Bruchsal widmet sich in seiner Aktionswoche (23.09.-30.09.) in besonderem Maß dem Thema „fair.nah.logisch“. Auf dem Luisenhof in Oberderdingen informieren sich Ehrenamtliche aus Dekanatsrat, Pfarrgemeinderat und Gemeindeteam mit ihren Familien am 29.09., wie eine nachhaltige und regionale Landwirtschaft aussehen kann. Neben Gottesdiensten in den Kirchengemeinden des Dekanats präsentiert die katholische öffentliche Bücherei Untergrombach außerdem einen Büchertisch zum Thema. Zudem lädt der Weltladen Bruchsal in Kooperation mit der Stadtbibliothek zum Vortrag „Ernte trotz Dürre“ am 16.09. um 19 Uhr in die Bruchsaler Stadtbibliothek ein.
Wanderungen durchs Grüne, Vorträge, Theaterstück und weitere Gottesdienste
Die Freiburger Citypastoral der Dominikaner in St. Martin legt in diesem Jahr ihren Fokus auf die Heilige Hildegard von Bingen. Geplant sind unter anderem eine Exkursion zum Hildegard-Garten nach Dobelberg bei Oberwinden im Elztal am 03.09. und eine Hildegard-Messe mit gregorianischen Gesängen am 17.09. um 10.30 Uhr. Außerdem wird es am 13.09. um 19.30 Uhr einen Vortrag zu „Mystik statt Konsum. Der keltische Weg in eine nachhaltige Zukunft“ in der St. Martin Kirche geben und am 24.09. ein „1-Frau-Theaterstück mit Margrita Wara“ um 17.30 Uhr im Musiksaal.
Das Ökumenische Netzwerk „Kirche im Nationalpark Schwarzwald“ hat für den 10.09. einen Gottesdienst im Freien auf dem Kirchplatz vor der katholischen Kirche St. Antonius in Herrenwies um 10.15 Uhr vorbereitet. Nach dem Gottesdienst können sich die Besucherinnen und Besucher bei einem geistlichen Waldspaziergang besinnen. Darüber hinaus bietet das Netzwerk eine Entdeckungstour für Kinder mit dem Titel „Mit Kindern die Schönheit der Schöpfung entdecken“ am 05.09. um 14.15 Uhr bei der „Kapelle zum guten Hirten Sand“ bei Bühl an. Auf dem Gipfel der Hornisgrinde können Interessierte am 08.09. bei einer Wanderung den Sonnenaufgang bestaunen und mit geistlichen Impulsen, Gesang und Gebet in den Tag starten. Alle Termine stehen auf https://kirche-tourismus-bw.de/kirche-im-nationalpark-schwarzwald zum Abruf bereit.
Hintergrund
Der Spätsommer ist für viele Landwirtinnen und Landwirte Erntezeit – traditionell folgt darauf im Herbst eine Zeit, in der für die Ernte gedankt und der Schöpfung gedacht wird. Der 1. September ist in der Katholischen Kirche seit dem Jahr 2015 der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung; der 4. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi. Zwischen diesen beiden Terminen liegt die „Schöpfungszeit“. Diese geht auf eine Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zurück. 1989 hatte der damalige Patriarch Dimitrios eingeladen, am 1. September für die Schöpfung zu beten. Diese Initiative nahm die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) beim ersten ökumenischen Kirchentag in die Charta Oecumenica auf und man entschloss sich dazu, einen ökumenischen Gebetstag ein-zuführen. Da das Thema Schöpfung im Kirchenjahr bislang keinen festen Platz hatte, ergänz-en die christlichen Kirchen 1999 diesen Gedanken und empfahlen, die Zeit vom 1. September bis 4. Oktober mit Gottesdiensten, Bildungsveranstaltungen und pastoralen Angeboten als „Schöpfungszeit“ zu begehen. Diese Zeit soll zudem dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet sein.
Einen Überblick über Materialien und Termine zur Schöpfungszeit in der Erzdiözese bietet die Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt unter www.fairtradedioezese.de/schoepfungszeit