Bleichweiher saniert - Exkursion
(Rheinfelden) Der Bleichweiher nahe Minseln (Rheinfelden), auch Schlossweiher genannt, wurde pünktlich zur Laichsaison saniert und somit in ...
Der Bleichweiher nahe Minseln (Rheinfelden), auch Schlossweiher genannt, wurde pünktlich zur Laichsaison saniert und somit in seiner ökologischen Funktion als Biotop für heimische Tierarten gestärkt. Dabei wurde er entschlammt und von ausgesetzten Fischen befreit, so dass er wieder als Lebensraum für Amphibien, Vögel, Fledermäuse und eine Vielzahl von Insekten dienen kann.
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger findet am Sonntag, 14. April, um 10 Uhr, eine gemeinsame Begehung um den Weiher mit Ortsvorsteherin Eveline Klein und Claudia Salach von der Unteren Naturschutzbehörde statt.
Fische aus Hausteichen oder Aquarien erfordern Maßnahme
Die Entdeckung eines ungewöhnlich großen Fischbestands durch den Ortschaftsrat Minseln führte zu der vorzeitigen Intervention – die regelmäßige Entschlammung wäre erst in ein paar Jahren durchgeführt worden. Der Fund von Goldorfen, eine Zierfischart, die bis zu 50 Zentimeter lang werden kann, erforderte die Maßnahme. Sie stammten aus Hausteichen oder Aquarien. In der freien Natur richtet diese Fischart erhebliche Schäden an: Sie gefährden nicht nur den Laich und die Kaulquappen von Amphibien, sondern fressen auch ausgewachsene Amphibien. Insbesondere Frösche, Kröten und Molche hatten es in den trockenen Sommern der letzten Jahre ohnehin schwer zu überleben. Sie sind auf fischfreie oder zumindest fischarme Gewässer angewiesen.
In einer Region, in der natürliche Tümpel oder von Menschen geschaffene Weiher eine Seltenheit darstellen, gilt es, derartige Flächen zu schützen und zu erhalten. Die Sanierung des Bleichweihers wurde von der Unteren Naturschutzbehörde über das Landkreisprojekt „Naturperlen“ zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten im Landkreis Lörrach in Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband e.V. (LEV) und dem Regierungspräsidium Freiburg initiiert. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rheinfelden und dem Ortschaftsrat Minseln sowie der finanziellen Unterstützung durch beteiligte Behörden konnte die Entschlammung erfolgreich durchgeführt werden. Eine gezielte Befischung durch den Fischereiaufseher trug dazu bei, den Fischbestand deutlich zu reduzieren.
Zu den Maßnahmen zählten auch die Entfernung von Schilf und die Ausbaggerung eines Teils des Gewässers, um einer Verlandung entgegenzuwirken. Die fachliche Begleitung stellte sicher, dass wichtige Bestandsteile des Lebensraumes belassen werden konnten und beispielsweise Vögeln weiterhin Brutmöglichkeiten geboten wird. Erste Beobachtungen zeigen bereits positive Entwicklungen, der Zwergtaucher balzt am Weiher und die Wasserralle wurde im Schilfbereich gesichtet.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Amphibienbestände erholen und der Bleichweiher wieder für einige Jahre sich selbst überlassen werden kann. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, die Balance des Wasserlebensraums zu erhalten. Die Naturschutzbehörde bittet daher darum, keinerlei Fische aus Aquarien oder Hausteichen in dieses (und andere) natürliche Gewässer zu setzen. Ein verantwortungsvoller Umgang schützt das Gewässer und trägt zu einem gesunden Ökosystem bei.
Luftaufnahme des Bleichweihers vor der Ausbaggerung
Foto: M. Strittmatter