30.07.2020 12:55

Arbeitsmarkt im Überblick

(Lörrach/Waldshut-Tiengen) Im Dreiländereck waren im Juli 10443 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 144 Personen mehr als im Juni und 3382 mehr als im Juli 2019. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,6 Prozent und damit über der Arbeitslosenquote des Landes Baden-Württemberg (4,4 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt im Dreiländereck erholt sich leicht. Zwar ist auch in diesem Monat die Arbeitslosigkeit gestiegen, dies ist aber nicht nur Corona geschuldet, sondern zu Beginn der Sommerferien saisonüblich.“, erklärt Jutta Hünenberger, Bereichsleiterin der Lörracher Arbeitsagentur die aktuelle Situation. Kündigungen zum Quartalsende, Auslaufen von Befristungen und auch junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen oder die Schule beendet haben, melden sich jetzt vorübergehend arbeitslos, wenn auch –aufgrund verschobener Prüfungstermine- auf niedrigerem Niveau als in den Vorjahren. „Normalerweise entspannt sich die Situation zum Ende des Sommers wieder,“ so Hünenberger. „Die Beschäftigungsprozesse sind wieder dynamischer, Arbeitgeber fragen wieder stärker Arbeitskräfte nach und auch die Einstellungen steigen an und liegen sogar etwas über dem Niveau des Vorjahres“, so Hünenberger. Trotz allem Optimismus: „Weiterbildung, Qualifizierung und Ausbildung sind unsere gesellschaftlichen Top-Themen. Gerade in unsicheren Zeiten dürfen wir diese nicht aus dem Blick verlieren. Es ist nicht nur von hoher Bedeutung, gute Weiterbildungsangebote zu schaffen, um Arbeitslose für den regionalen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Genauso wichtig ist es, in die Ausbildung von jungen Menschen zu investieren, um keine Generation Corona entstehen zu lassen. Der Bedarf an Fachkräften wird auch durch eine Pandemie nicht weniger und könnte unsere Wirtschaft in einigen Jahren zusätzlich unter Druck setzen.“


Kurzarbeit

Seit März 2020 haben 4396 Betriebe im Agenturbezirk Kurzarbeit angezeigt. Im Vorjahreszeitraum waren es 16. Die Zahl der Beschäftigten, für welche seit März Kurzarbeit angezeigt wurde, beläuft sich auf 52266 Personen. Im Vorjahreszeitraum waren es 485.
Der größte Anteil an allen Anzeigen entfällt auf Betriebe aus dem Bereich Handel/Verkauf und der Gastronomie. Gemessen am Anteil der Beschäftigten, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, ist das verarbeitende Gewerbe am stärksten betroffen.
Bei der Bewertung ist wichtig, dass die Zahl der Anzeigen einen maximal möglichen Kurzarbeitsrahmen abbilden, jedoch noch nichts über die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit aussagen. Dazu sind Aussagen erst möglich, sobald die Arbeitgeber die Anträge auf Abrechnungen vorgelegt haben und diese bearbeitet sind.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach beträgt 4,6 Prozent.
Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 5,0 Prozent. Im Landkreis Waldshut liegt dieser bei 4,2 Prozent.

Arbeitslosigkeit allgemein

Im Berichtsmonat wurden bei der Agentur für Arbeit Lörrach, dem Jobcenter Landkreis Lörrach und dem Jobcenter Landkreis Waldshut 10443 Arbeitslose gezählt. Dies sind 144 Personen mehr als im Vormonat und 3382 (plus 47,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Im Kreis Lörrach waren am Monatsende 6448 (plus 119 zum Vormonat) und im Kreis Waldshut 3995 (plus 25 zum Vormonat) Arbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Lörrach um 2075 gemeldete Personen und im Landkreis Waldshut um 1307 arbeitslos gemeldete Personen zu.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Arbeitslosigkeit kann nach der Art des Leistungsanspruches bzw. nach der zuständigen Stelle unterschieden werden. Für 2496 Arbeitslose im Bereich des Sozialgesetzbuchs II ist im Landkreis Lörrach das Jobcenter Lörrach zuständig; im Landkreis Waldshut wird dieser Personenkreis (1595) durch das Jobcenter Landkreis Waldshut betreut. 6352 Arbeitslose, welche in der Regel Arbeitslosengeld I erhalten (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III), werden durch die Agentur für Arbeit in den Landkreisen Lörrach und Waldshut betreut.

Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

Im Juli meldeten sich 1695 Personen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 101 Personen weniger als im Vormonat. Davon kamen 864 direkt aus Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 1552 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Davon nahmen 677 Personen eine Arbeit auf. Das waren 31 Personen mehr als im Juli 2020.

Kräftenachfrage

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Lörrach waren im Juli 2193 Stellenangebote registriert. Im Berichtsmonat wurden 647 neue Arbeitsstellen gemeldet, 131 Stellen mehr als im Juni und 160 weniger als im Juli des Vorjahres.