30.11.2022 12:24

Arbeitsmarkt im Überblick

(Emmendingen/Freiburg) Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat November noch einmal gesunken.

Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 13.373 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 169 weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert unverändert bei 3,6 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre sank sie um 0,1 Punkte auf jetzt 2,2 Prozent. Ausschlaggebend für die Novemberentwicklung waren jahreszeitliche Einflüsse. Mehr Arbeitslose gab es durch das Saisonende in der Gastronomie. Dagegen sorgte das anlaufende Weihnachtsgeschäft in den Ballungsräumen für ein wenig Entlastung. In den witterungsabhängigen Berufen blieben Arbeitslosmeldungen wegen des milden Wetters noch weitgehend aus.
 
„Die aktuelle Entwicklung ist unspektakulär und typisch für einen eher milden November. Im Ergebnis stemmt sich unser Arbeitsmarkt erfolgreich gegen alle Krisen und ist weiter sehr robust. Aber wir verspüren auch eine Verunsicherung und damit einhergehend eine Zurückhaltung, wenn es um Personalaufstockungen geht“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke. Dass die Unternehmen dennoch viele Stellen melden, liege daran, dass sie immer häufiger Ersatz suchen für Beschäftigte, die sich in den Ruhestand verabschieden. Dieser Trend wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. „Noch wächst Beschäftigung in Freiburg. Aber bald scheiden geburtenstarke Jahrgänge aus dem Erwerbsleben aus. Ich fürchte, was wir bislang an Ideen und Lösungen entwickelt haben, reicht noch nicht, um diese Lücken zu schließen. Hier steht uns gemeinsam mit unseren Partnern ein hartes Stück Arbeit bevor“, sagt Finke. Erfreulich bleibt die Entwicklung bei den längerfristig Arbeitslosen. Nach dem Corona bedingten Höhepunkt im April 2021 sank ihre Zahl Monat für Monat von damals 5.066 auf jetzt 3.660. Allerdings lag ihre Zahl unmittelbar vor der Corona-Krise noch um rund 400 Personen niedriger als aktuell.
 
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.518 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.669 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
 
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei längerfristig Erwerbslosen und Schwerbehinderten weiter gesunken, bei Älteren und Jugendlichen dagegen angestiegen. Der starke Anstieg bei Arbeitslosen mit ausländischem Pass ist auf den Konflikt in der Ukraine zurückzuführen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 5.635 Arbeitslose (Anteil 42,1 Prozent), SGB II: 7.738 Arbeitslose (Anteil 57,9 Prozent).
 
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.173 offene Stellen. Das sind 103 oder 9,6 Prozent mehr als im Oktober und eine oder 0,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen (211 Stellen), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (188), unternehmensnahe Dienstleistungen (151, darunter 116 aus der Zeitarbeit), Öffentliche Verwaltung (135), Verarbeitendes Gewerbe (120), Handel (108). Mitte November lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.937 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (82,9 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,1 Prozent für Helfer).
 
Entwicklung nach Regionen
Während die Arbeitslosigkeit in Freiburg und angrenzender Peripherie sank, stieg sie im ländlichen Raum leicht an.