Arbeitsmarkt im Überblick
(Karlsruhe) Die Corona-Krise hat sich wie zu erwarten auf den Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt ausgewirkt. Die Zahl der Arbeitslosen ist deutlich gestiegen. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ist drastisch gesunken.
„Wir haben mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet. Der Arbeitsmarkt ist durch die Corona-Krise unter Druck geraten, weshalb sich die Frühjahrsbelebung nicht fortsetzt“, sagt Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt. „Es gibt zwar auch weiterhin eine gewisse Dynamik, allerdings ist diese aus dem Gleichgewicht geraten. Die Zahl der Menschen, die sich im April arbeitslos melden mussten, ist im Vergleich zu den vergangenen Monaten gestiegen. Jedoch agieren die Unternehmen weitaus vorsichtiger und haben im April deutlich weniger neues Personal eingestellt als zu dieser Jahreszeit üblich“, erklärt Ingo Zenkner den Anstieg der Arbeitslosenquote.
Einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Arbeitsmarkts spielt die konjunkturelle Kurzarbeit. Seit dem Beginn der Krise vor gut einem Monat haben 9.066 Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt auf diese Möglichkeit zurückgegriffen. Wie viele Menschen tatsächlich und in welchem Umfang in Kurzarbeit sind, wird sich jedoch erst zeigen, sobald die Betriebe die Abrechnungsanträge vorgelegt haben und diese bearbeitet sind.
„Ohne diese intensive Nutzung der Kurzarbeit wäre die Arbeitslosigkeit wohl weit höher ausgefallen. Denn durch das Kurzarbeitergeld soll Arbeitslosigkeit vermieden werden und den Arbeitnehmern die Arbeitsplätze und den Betrieben die Fachkräfte erhalten bleiben. Die Unternehmen haben diese Chance ergriffen. Sobald die Wirtschaft wieder auf Normalniveau ist, werden sie davon profitieren“, sagt Ingo Zenkner überzeugt.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Gesamtbezirk
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt hat sich von März auf April um 3.953 auf 23.846 Männer und Frauen erhöht. Vor einem Jahr waren noch 5.903 Menschen weniger ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 % und liegt aktuell bei 4,1 Prozent – ein Prozentpunkt über dem Vorjahresniveau.
Während sich im vergangenen Monat 7.347 Menschen neu arbeitslos melden mussten, konnten 3.403 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Die Unternehmen in der Region meldeten dem Arbeitgeberservice im April 566 vakante Arbeitsstellen – 71,6 % weniger als vor einem Jahr. Aktuell gibt es 7.136 offene Arbeitsstellen.