Straßenbauvorhaben im Landkreis sollen besser koordiniert werden
(Bretten) Klimatische Veränderungen bringen extreme Wetterlagen mit sich - auch für die gemäßigten Zonen. Um Vorsorgestrategien zu entwickeln, hatte Kreisvorsitzender Bürgermeister Thomas Nowitzki (Oberderdingen) das Thema „Starkregenereignisse“ auf die Tagesordnung gesetzt.
Vorgestellt wurde ein Konzept, dass die Stadt Bretten modellhaft erarbeitet und in Form eines Leitfadens zur Verfügung stellt. Er beinhaltet die Analyse von Überflutungsgefährdungen und Schadenspotenzialen, die Bewertung der Risiken und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Risikominimierung auf, die auch vom einzelnen Bürger im Sinne von „Eigenschutz“ ergriffen werden können.
Weiteres Thema war die Förderung der Biodiversität auf kommunalen landwirtschaftlichen Flächen. „Fakt ist“, so der Leiter des Landwirtschaftsamtes im Landratsamt Karlsruhe Ulrich Kraft, „dass die Insektenpopulation zurückgeht“. Neben zunehmendem Flächenverbrauch, Lichtverschmutzung und zunehmender Beliebtheit von Steingärten sei dies zum Teil auf Insektizide und Unkrautbekämpfungsmittel in Gartenbau und Landwirtschaft zurückzuführen. Insbesondere Glyphosat sei hier in Verruf geraten, wobei Kraft aber ausdrücklich darauf hinwies, dass es sich um ein auf wissenschaftlicher Basis zugelassenen Stoff handelt, der nicht verboten ist. Er verwies in diesem Zusammenhang auf Versuche einiger Landwirte, durch das Prinzip einer „regenerativen Landwirtschaft“ auch ohne dieses Herbizid auszukommen, was positive anfängliche Ergebnisse gebracht habe.
Angekündigt wurde die Initiative von Landrat Christoph Schnaudigel, Straßenbaumaßnahmen im Bereich des Landkreises Karlsruhe zukünftig besser zu koordinieren. Hierzu werde er im Vorfeld der nächsten „Bausaison“ 2020 das Regierungspräsidium, alle Städte und Gemeinden sowie die Straßenverkehrsbehörde und das Amt für Straßen im Landratsamt im Herbst zu einem Gespräch einladen, auch, um die Beteiligten noch besser miteinander zu vernetzen.
Über aktuelle Themen auf Landesebene berichtete der Erste Beigeordnete des Gemeindetags Baden-Württemberg Steffen Jäger, darunter die Novellierung des Landeswaldgesetzes, die Grundsteuerreform, die neue Breitbandförderrichtlinie des Landes, das Bündnis für mehr Wohnraum und die Ausbildungsoffensive im Rahmen des Paktes für gute Bildung und Betreuung. Dabei wies er darauf hin, dass sich durch den vermehrten Zuzug und insbesondere einem starken Zuwachs der Unter-Drei-Jährigen ein enormer Fachkräftemangel an Erzieherinnen und Erziehern abzeichnet.