Neue Fairtrade-Stadt
(Lahr) Die Stadt Lahr ist als 713. Kommune in Deutschland und dritte Kommune in der Ortenau mit dem Titel “Fairtrade-Stadt” ausgezeichnet worden.
Dem gemeinsamen Einsatz zahlreicher Engagierter ist es zu verdanken, dass der Fairtrade-Gedanke in vielen Bereichen des Lahrer Lebens integriert wurde. Als ausgezeichnete Fairtrade Stadt möchte Lahr den Fairen Handel und seine positiven Wirkungen bekannter und die Welt etwas gerechter zu machen.
Fairtrade-Städte fördern gezielt den Fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft, die sich für den Fairen Handel stark machen. Mit ihrem Engagement tragen die Fairtrade-Städte auch dazu bei, die Nachhaltigkeitsentwicklungsziele der Vereinten Nationen in die Praxis umzusetzen. Der Faire Handel unterstützt unter anderem das Nachhaltigkeitsentwicklungsziel 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“.
In Lahr gibt es Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Vereine und Kirchengemeinden, die sich engagieren und faire Produkte, zum Beispiel Lebensmittel, Haushaltswaren, Kunsthandwerk und Blumen verkaufen oder selber nutzen. Und auch bei der städtischen Beschaffung werden die Angebote nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Kriterien der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit ausgewählt und bewertet.
In Lahr werden alle Beteiligten der Kampagne, derzeit 38, mit einem „Fairtrade-Stadt Lahr Partner Logo“ gekennzeichnet. Der Sonntag, 29. November, ist für Lahr der offizielle Beginn als ausgezeichnete Fairtrade-Stadt. Damit ist der Kampagnen-Prozess aber keineswegs abgeschlossen. Eine fortlaufende Weiterentwicklung als Fairtrade-Stadt ist auch zukünftig Ziel und Aufgabe. Dementsprechend ist eine Beteiligung an der Kampagne für weitere Akteure jederzeit möglich und erwünscht.
Mit Lahr gibt es in Deutschland 713 Fairtrade-Städte, Landkreise, Gemeinden und sogar eine Insel. Außerdem gibt es in Deutschland bereits über 700 Fairtrade-Schulen und 30 Fairtrade-Universitäten. Die Kampagne Fairtrade-Städte bietet Kommunen mit fünf Kriterien, die zu erfüllen sind, konkrete Handlungsoptionen. Die Kriterien für die Auszeichnung sind die Gründung einer Steuerungsgruppe zur Koordinierung der Aktivitäten, ein offizieller Ratsbeschluss zur Beteiligung an der Kampagne, eine bestimmte Anzahl an Verkaufsstellen und Gastronomie, die faire Produkte anbieten, teilnehmende Vereine, Kirchen und Schulen sowie mediale Berichterstattungen über die Aktionen.
„Fair"Änderungen sind erforderlich
Durch das derzeitige weltweite Handelssystem sind die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt. Die Menschen am Anfang der Lieferkette in Entwicklungs- und Schwellenländern haben mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen. Fairer Handel hat eine Welt zum Ziel, in der alle Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter über existenzsichernde Lebensgrundlagen verfügen, ihre Potentiale entfalten und ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten können. Fairer Handel verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für die Erzeuger, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen und in Produktionsstätten in den sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern.
Weitere Informationen und eine Übersicht der beteiligten Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomiebetriebe, Institutionen, Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden gibt es unter www.lahr.de/fairtrade-stadt.