Joos neuer Präsident des Schwarzwaldvereins
(Konstanz) Die 150. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins – Hauptverein e.V. in Konstanz erbrachte deutliche Zustimmung zur vorgeschlagenen Vereinsreform und wählte einstimmig Meinrad Joos zum neuen Präsidenten. Georg Keller wurde nach sechsjähriger Amtszeit als Präsident und nach insgesamt 23 Jahren im Präsidium verabschiedet.
Im traditionsreichen Konstanzer Konzil dankte Ministerpräsident Winfried Kretschmann
dem Schwarzwaldverein für sein wichtiges Engagement in der Wegemarkierung und den
zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Im
Hinblick auf die Rolle des Schwarzwaldvereins als Naturschutzverband wies er auf die
Wichtigkeit des Engagements für den Artenschutz hin. Die Menschheit habe kein Recht,
die Artenvielfalt aufs Spiel zu setzen und die Lebensgrundlagen für kommende
Generationen zu zerstören. Zur Positionierung des Schwarzwaldvereins in der
Wolfsfrage sieht er die Landesregierung mit Blick auf das Ziel, nämlich den Erhalt
der Kulturlandschaft, nicht im Dissens zum Schwarzwaldverein. Angesichts der
aktuell geringen Zahl von Wölfen im Schwarzwald, hält er die vorgeschlagenen
Maßnahmen für nicht naheliegend und die derzeitigen Regelungen für ausreichend.
Management des Wolfsbestands sei jedoch für die Zukunft nötig. Er versprach, sich
persönlich mit dem Thema zu befassen. Der Ministerpräsident dankte dem scheidenden
Präsidenten Georg Keller für sein langes und außerordentliches Engagement im Verein,
für den Schwarzwald und für die Gesellschaft.
Am Nachmittag stimmte die Versammlung jeweils mit großer Mehrheit dem neuen Leitbild
und der neuen Satzung des Schwarzwaldvereins zu. Das neue Leitbild formuliert
Prinzipien der Regionalität und Nachhaltigkeit. Es soll im Schwarzwaldverein die
gemeinsame Identität stärken und betont das Prinzip der Gegenseitigkeit. Die neue
Satzung sieht einen schlankeren Vorstand vor: Er besteht nun aus einem vierköpfigen
ehrenamtlichen Präsidium, Vertretern von vier Regionen sowie Vertretern von fünf
Fachressorts. Die neue Satzung sieht weiterhin vor, dass die Mitglieder der
Ortsgruppen automatisch auch Mitglied des Hauptvereins sind.
Satzung und Leitbild sind ein wichtiges Zwischenergebnis des Zukunftsprozesses
„Schwarzwaldverein 2030“, an dem der Verein seit 2016 arbeitet.
Einstimmig wählte die Versammlung Meinrad Joos aus Staufen zum neuen Präsidenten.
Der ehemalige Forstpräsident tritt die Nachfolge von Georg Keller an. Meinrad Joos
versprach, den traditionsreichen Schwarzwaldverein nicht nur zu erhalten, sondern
als wichtigen Verband in der Mitte der Gesellschaft zu stärken und im
Zukunftsprozess weiter zu entwickeln. Meinrad Joos gehört seit Jahren dem Beirat des
Schwarzwaldvereins und seit 2016 der Lenkungsgruppe im Zukunftsprozess an. Zu einer
weiteren Amtszeit wurde Vizepräsident Werner Hillmann aus Gutach wiedergewählt. Auf
den neugeschaffenen Posten des dritten Vizepräsidenten wurde Antje Stocks aus
Heidelberg gewählt.
Weiterhin wählte die Versammlung die von der neuen Satzung vorgesehenen Vertreter
von fünf Ressorts und vier Regionen. Verdiente Mitglieder wurden mit dem goldenen
Ehrenzeichen gewürdigt, Ortsgruppen wurden für ihre erfolgreiche Mitgliederwerbung
sowie Familiengruppen für besonders gelungene Wanderangebote geehrt. Der
Schwarzwaldverein Reichenbach bei Lahr erhielt für sein Engagement um das
Heimatmuseum Hammerschmiede den Kulturpreis. Rudolf Maier aus Rheinfelden wurde für
sein langjähriges und außerordentliches Engagement zum Ehrenmitglied des
Hauptvereins ernannt.
Der sichtlich bewegte Georg Keller wurde auf Beschluss des Hauptvorstandes für sein
langjähriges Wirken für den Hauptverein und seine zahlreichen Verdienste zum
Ehrenpräsidenten ernannt.