Planungsvereinbarung für Radschnellweg unterzeichnet
(Ettlingen) Heute (30. Juli 2020) unterzeichneten für das Land Baden-Württemberg, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, für die Stadt Karlsruhe, Oberbürgermeister Frank Mentrup und für die Stadt Ettlingen, Oberbürgermeister Johannes Arnold, die Vereinbarung zur Planung des Radschnellweges Karlsruhe – Ettlingen.
Sie gaben damit den Startschuss für die Planungen des rund fünf Kilometer langen Radschnellweges. In der heute unterzeichneten Planungsvereinbarung wird die Zusammenarbeit während der Planung bis zur Festlegung des Trassenverlaufs geregelt. Die Federführung für die Planung liegt beim Regierungspräsidium Karlsruhe, das außerdem über das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg eine Bundesförderung in Höhe von 75 Prozent der voraussichtlichen Planungskosten beantragt hat. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat die Förderung mit circa 300.000 Euro bewilligt.
Verkehrsminister Winfried Herrmann sandte zu der heutigen Unterzeichnung der Vereinbarung einen Gruß aus Stuttgart: „Mit Radschnellwegen schaffen wir die Voraussetzung, dass man auch längere Strecken mit dem Rad schnell bewältigen kann. Ohne längeres Warten an jeder Kreuzung, bieten Radschnellwege eine gute Alternative zur Fahrt mit dem Auto. Ich freue mich, dass Karlsruhe und Ettlingen mit dabei sind! Guten Start!“ Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hob in ihrer Ansprache die Vorteile für Pendlerinnen und Pendler hervor: „Der Radschnellweg ermöglicht zukünftig ein zügiges Radfahren und ist damit insbesondere für Pendler attraktiv.“ Und auch Oberbürgermeister Johannes Arnold ist sich um den Beitrag, den das Radfahren zum Klimaschutz beiträgt, sicher: „Der Radschnellweg stellt künftig die perfekte Verbindung von Karlsruhe zum Knotenpunkt am Bahnhof und den Anschluss an das Industriegebiet Ettlingen-West dar. Mit diesen elementaren Verbesserungen, gerade für Pendlerinnen und Pendler, gehen auch die Planungen der Stadt zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Ettlingen-West als Umsteigeknoten und zur attraktiven Innenstadtverbindung einher. Mit den Projekten setzen wir wichtige Meilensteine in der Förderung der umweltfreundlichen Mobilität. Jeder Weg, der nicht mit dem Auto, sondern mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wird, bringt uns dem 1,5 Grad-Ziel ein Stück näher.“
Beginn und Endpunkt des Radschnellweges zwischen Karlsruhe und Ettlingen wird voraussichtlich der Bahnhof Ettlingen-West, beziehungsweise die Weiherfeldbrücke in Karlsruhe sein. An der Weiherfeldbrücke besteht zukünftig ein Anschluss an die von der Stadt Karlsruhe in Planung befindliche Radsüdtangente, die weiter bis zum Bahnhof Karlsruhe-Durlach führt. Die Radsüdtangente ist Bestandteil der Planung „Ringroute Radschnellverbindung“ um Karlsruhe. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte die Bedeutung des Radfahrens für eine stadtverträgliche Mobilität: „Karlsruhe hat täglich rund 140.000 Ein- und Auspendler. Je mehr davon auf das Fahrrad umsteigen umso besser – auch für diejenigen, die das nicht können. Eine gute Radinfrastruktur – innerorts, wie zu den Nachbargemeinden – schafft Anreize, aufs Rad zu steigen.“
Da die Verbindung als Landesstraße klassifiziert ist, ist das Land Baden-Württemberg außerhalb der Ortsdurchfahrten Baulastträger. Innerhalb der jeweiligen Ortsdurchfahrten sind Karlsruhe, beziehungsweise Ettlingen Baulastträger und somit für die Planung und den Bau zuständig. In den ersten Planungsphasen wird nun im Rahmen einer Variantenuntersuchung der zukünftige Trassenverlauf erarbeitet werden.
Radschnellwege in Baden-Württemberg
Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breiten besonders attraktiv, gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen. Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dadurch erhöht, dass durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen die Radfahrerinnen und Radfahrer weniger oft anhalten und warten müssen. Radschnellwege sind deshalb vorrangig an Pendlerachsen vorgesehen.
Radschnellwege zeichnen sich aus durch:
· Mindestens fünf Kilometer Gesamtstrecke
· Überwiegend vier Meter breit
· Interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
· Bevorrechtigte Führung der Radfahrenden
· Bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr: Mindestens 2.000 Radfahrer in 24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke