Wachstumsspitzenreiter
(Emmendingen) Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Baden-Württembergs, als Maß aller in den hiesigen Stadt- und Landkreisen erstellten Waren und Dienstleistungen, erreichte nach Feststellungen des Statistischen Landesamtes im Jahr 20171 in jeweiligen Preisen einen Wert in Höhe von rund 495,1 Milliarden (Mrd.) Euro.
Damit ist das BIP landesweit um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Landkreise konnten um 4,3 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, während die Stadtkreise nur um 3,5 % wuchsen. Damit trugen die Landkreise mit rund 3,1 Prozentpunkten zum BIP-Anstieg 2017 im Südwesten bei und die kreisfreien Städte rund 1,0 Prozentpunkte.
Den höchsten Zuwachs des BIP verzeichnete 2017 der Landkreis Emmendingen mit einem Plus von 6,9 % gegenüber 2016, bei einer Wirtschaftsleistung von rund 5,2 Mrd. Euro. Danach folgten der Landkreis Esslingen und der Landkreis Freudenstadt mit einem Zuwachs von 6,3 % (22,1 Mrd. Euro) und 5,9 % (4,7 Mrd. Euro). Unter den Stadtkreisen belegte Heidelberg mit einem Plus von 4,9 % den ersten Platz, bei einer Wirtschaftsleistung von gut 8,7 Mrd. Euro, gefolgt von Stuttgart mit einem Plus von 3,9 % und 53,1 Mrd. Euro.
Maßgebliche Ursache für das Wachstum in Baden-Württemberg waren der Zuwachs der Bruttowertschöpfung im Wirtschaftsbereich »Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe«, mit einem Wachstumsbeitrag von gut 1,5 Prozentpunkten. Knapp 0,8 Prozentpunkte trugen jeweils der Bereich »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« sowie die »Finanz-, Versicherungs-, und Unternehmensdienstleister, Grundstück- und Wohnungsbauwesen« bei. Auf den Abschnitt »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal« entfiel landesweit ein Wachstumsbeitrag von knapp 0,6 Prozentpunkten. Das »Baugewerbe« verzeichnete gut 0,3 Prozentpunkte und nur knapp 0,1 Prozentpunkte entfielen bei den Wachstumsbeiträgen auf die »Land- und Forstwirtschaft, Fischerei«.
Auch in den meisten Stadt- und Landkreisen dominiert das »Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe« als Wachstumsträger. So auch bei den Wachstumsspitzenreitern Emmendingen, Esslingen und Freudenstadt mit Wachstumsbeiträgen von 4,3 Prozentpunkten für Emmendingen, 4,1 Prozentpunkten für Freudenstadt und 2,7 Prozentpunkten für Esslingen. Ausnahme hiervon bilden insbesondere die Universitätsstädte Heidelberg, Freiburg im Breisgau sowie Tübingen, deren wirtschaftliches Wachstum zu einem guten Teil vom Wirtschaftsbereich »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal« getrieben ist. Ausschlaggebend hierfür dürften die dort angesiedelten Universitäten sein. Ferner waren auch die Wirtschaftsbereiche »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« sowie »Finanz-, Versicherungs-, und Unternehmensdienstleister, Grundstück- und Wohnungsbauwesen« im Jahr 2017 wachstumstreibende Kräfte unter den meisten Stadt- und Landkreisen, jedoch teilweise in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Wohingegen die »Land- und Forstwirtschaft, Fischerei« generell eine untergeordnete Rolle spielt. Hier am stärksten vertreten lediglich in den ländlichen Regionen Alb-Donau-Kreis (0,4 Prozentpunkte) und Schwäbisch Hall (0,3 Prozentpunkte).
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Während Ergebnisse zum BIP auf Bundesländerebene bereits 3 Monate nach Ablauf des Berichtsjahres veröffentlicht werden, liegen aus Gründen der späteren Verfügbarkeit tief differenzierter Regionaldaten die Kreisergebnisse frühestens 18 Monate nach Ablauf des Berichtsjahres vor.