Ortsumfahrung kommt erst bis 2024
(Grenzach-Wyhlen) Der Abteilungsleiter Straßenwesen und Verkehr beim Regierungspräsidium Freiburg, Claus Walther, der Leiter des Baureferats Süd, Dieter Bollinger, und Projektleiter Oliver Gassenmeier haben im Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen über den Stand der Planungen zur Ortsumfahrung Wyhlen berichtet. Sie standen dabei auch Rede und Antwort auf Fragen aus den Reihen des Gemeinderats sowie von den anwesenden Bürgerinnen und Bürger, heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg.
Abteilungspräsident Claus Walther: „Die Ortsumfahrung Wyhlen ist ein komplexes und anspruchsvolles Großprojekt mit einem Kostenumfang von schätzungsweise 23 Millionen Euro. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung. Dazu sind wir auf die enge Kooperation mit der Gemeinde Grenzach-Wyhlen angewiesen. Bei den Detailuntersuchungen der Ausführungsplanung hat sich herausgestellt, dass das Arbeitsprogramm für die Straßenbauverwaltung deutlich umfangreicher ist, als zunächst angenommen. Dies betrifft vor allem die Entwässerungsplanung, die komplett neu konzipiert werden musste. Das konnte auf Basis der bei der Mittelfreigabe vorliegenden Informationen nicht vorhergesehen werden.“
Dieter Bollinger und Oliver Gassenmeier erläuterten den Mitgliedern des Gemeinderats und anwesenden Bürgerinnen und Bürgern im Detail den aktuellen Projektsachstand: Zwar sei das Planfeststellungsverfahren bereits 1994 eingeleitet und 2005 abgeschlossen worden. Seitens des Bundes erfolgte jedoch erst Mitte 2015 die Freigabe der Mittel für Ausführungsplanung und Bau.
Das Regierungspräsidium habe im Rahmen der Ausführungsplanung seit 2015 unter anderem ein Sicherheitsaudit, artenschutzrechtliche Untersuchungen, eine Überprüfung des Verkehrsgutachtens, detaillierte Baugrunduntersuchungen und eine Planung der Straßenentwässerung in die Wege geleitet.
Parallel habe das Regierungspräsidium den Wünschen der Gemeinde entsprochen und plant eine zusätzliche Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. Auch das Hochwasserschutzkonzept sowie verschiedene Bebauungspläne der Gemeinde müssen mit der Straßenplanung abgestimmt und in diese integriert werden. Erste Baumaßnahmen laufen seit August 2017, als die Bauphase mit einem feierlichen ersten Spatenstich eingeleitet wurde.
Auf Basis der damals vorliegenden Planungen und Informationen war im Jahr 2015 ein Projektzeitplan erstellt und kommuniziert worden, der eine Fertigstellung des Abschnitts Wyhlen bis Ende 2021 vorsah. In der folgenden Ausführungsplanung zeigte das geologische Streckengutachten jedoch, dass in zwei Teilbereichen der geplanten Trasse das Oberflächenwasser wegen des Felsuntergrunds nicht wie ursprünglich vorgesehen versickert werden kann.
Dazu gab es in früheren Planungen und auch in der Planfeststellung keine Hinweise. So musste, nachdem die Informationen im Mai 2017 vorlagen, das Entwässerungskonzept durch ein eigens beauftragtes Ingenieurbüro vollständig neu geplant werden. In einem weiteren Schritt ist für diese Neukonzeption der Entwässerung zusätzlich ein eigenes wasserrechtliches Genehmigungsverfahren erforderlich.
Der Knackpunkt: Da die nächsten Schritte wie Straßen- und Bauwerksplanung von dem Entwässerungskonzept abhängen, musste auch der Zeitplan entsprechend auf eine Fertigstellung 2024 angepasst werden. Die Fachleute erläuterten anhand eines umfangreichen Projektplans, wie die Planungs-, Grunderwerbs- und Bauabläufe im Einzelnen getaktet wurden.
Walther nahm darüber hinaus auch zur zuletzt in der Öffentlichkeit kritisierten Personalsituation für die Ortsumfahrung Wyhlen Stellung: „Wir haben hier seit der Baufreigabe ein ganzes Projektteam, das die Umsetzung der Planung und den Bau in Zusammenarbeit mit diversen externen Büros steuert.“
Gemäß des Wunsches der Gemeinde wird das Regierungspräsidium die Ortsumfahrung Wyhlen am Stück planen und umsetzen. Der vom Bund noch nicht zum Bau freigegebene, aber ebenfalls bereits im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthaltene Teil in Grenzach soll im Anschluss an die Umfahrung Wyhlen angegangen werden.