31.01.2019 11:08

Arbeitsmarkt im Überblick

(Pforzheim) Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist von Dezember auf Januar um 935 oder 9,1 Prozent auf 11168 gestiegen.

Trotz der saisonal üblichen Zunahme gegenüber dem Vormonat lag die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vorjahreswert: Im Januar 2018 waren noch 701 oder 5,9 Prozent mehr Menschen arbeitslos.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, hat sich gegenüber Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent erhöht. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,6 Prozent.
Die winterliche Witterung sowie die jahreszeitlich üblichen Entlassungen in den saisonabhängigen Branchen haben im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald geführt. „Trotz guter Auftragslage musste aufgrund des Wintereinbruchs auf Baustellen sowie in der Land- und Forstwirtschaft die Arbeit zeitweise ruhen, die Mitarbeiter werden dann vorübergehend arbeitslos. Und auch im Versand- und Einzelhandel sowie in der Gastronomie wurden nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts nicht alle befristet beschäftigten Saisonkräfte weiterbeschäftigt. Ich bin aber zuversichtlich, dass die nach wie vor gute Konjunktur im Frühjahr wieder zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen wird“, so Annette Hanfstein, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.
Der Arbeitskräftebedarf ist, bedingt durch die Feiertage zum Jahreswechsel und den Betriebsferien im Januar, etwas zurückgegangen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 1010 freie Stellen gemeldet, 197 oder 16,3 Prozent weniger als im Vormonat und 47 oder 4,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Arbeitslose

Im Januar meldeten sich insgesamt 1912 Arbeitnehmer im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos, 659 oder 52,6 Prozent mehr als im Dezember. 803 Frauen und Männer konnten dagegen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit beenden, 15 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat.
Da überwiegend Männer in den witterungsabhängigen Außenberufen tätig sind, nahm in den letzten vier Wochen vor allem die Zahl der arbeitslosen Männer zu, und zwar um 627 oder 11,5 Prozent auf 6081. Die Zahl der arbeitslosen Frauen erhöhte sich dagegen nur um 308 oder 6,4 Prozent auf 5087.



Entwicklung nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen ist im Januar unterschiedlich verlaufen. Während im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) im Vergleich zum Vormonat ein deutlicher Anstieg um 803 oder 16,2 Prozent auf 5756 Arbeitslose zu verzeichnen war, stieg die Zahl der Arbeitslosen im SGB II-Bereich (Hartz IV) gegenüber Dezember nur um 132 oder 2,5 Prozent auf 5412.

Regionale Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellenbezirken

Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim haben Horb und Mühlacker mit je 2,7 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw und Freudenstadt mit je 2,9 Prozent, Nagold mit 3,0 Prozent sowie Bad Wildbad und Pforzheim mit jeweils 3,8 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen und der Stadt Pforzheim

Die unterschiedlichen Strukturen innerhalb des Agenturbezirkes haben auch im Januar zu einer großen Bandbreite der Arbeitslosenquoten geführt. Sie liegt zwischen 2,4 Prozent im Enzkreis und 5,7 Prozent im Stadtkreis Pforzheim.

Landkreis Calw

Die Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent erhöht. Im Januar 2018 lag sie noch bei 3,2 Prozent. Insgesamt waren 2765 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1521 (55,0 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1244 (45,0 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 310 Stellenangebote gemeldet. Das waren 27 oder 8,0 Prozent weniger als im Vormonat aber 25 oder 8,8 Prozent mehr als im Januar 2018. Derzeit sind 1218 offene Stellenangebote im Bestand, 81 oder 7,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Enzkreis

Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 2,4 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar 2018 lag sie bei 2,5 Prozent. Damit belegt der Enzkreis, gemeinsam mit dem Hohenlohekreis, Platz vier in Baden-Württemberg.
Insgesamt waren 2646 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1567 (59,2 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1079 (40,8 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 192 Stellenangebote gemeldet. Das waren 61 oder 24,1 Prozent weniger als im Vormonat und fünf oder 2,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit sind 1233 offene Stellenangebote im Bestand, 38 oder 3,2 Prozent mehr als im Januar 2018


Landkreis Freudenstadt

Die Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 2,9 erhöht. Vor einem Jahr lag sie mit 3,1 Prozent noch um 0,2 Prozentpunkte höher. Insgesamt waren 1979 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1083 (54,7 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 896 (45,3 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 310 Stellenangebote gemeldet. Das waren 37 oder 10,7 Prozent weniger als im Vormonat und 19 oder 5,8 Prozent weniger als im Januar 2018. Aktuell sind 1336 offene Stellenangebote im Bestand, 17 oder 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Stadt Pforzheim

Die Arbeitslosenquote ist von Dezember auf Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,4 Prozent. Damit bleibt Pforzheim, hinter Freiburg und Mannheim (je 5,0 Prozent), Schlusslicht in Baden-Württemberg.
Insgesamt waren 3778 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1585 (42,0 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2193 (58,0 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 198 Stellenangebote gemeldet. Das waren 72 oder 26,7 Prozent weniger als im Vormonat und 48 oder 19,5 Prozent weniger als im Januar 2018. Derzeit sind 1116 offene Stellenangebote im Bestand, 170 oder 18,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Stellenmarkt

Im Januar waren im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim 4903 offene Stellen gemeldet, 306 oder 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die große Zahl offener Stellen zeigt die guten Arbeitsmarktchancen für Bewerber. Häufig passen jedoch die Profile der Arbeitslosen in berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht nur unzureichend zu den Anforderungen der Unternehmen.