Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat August angestiegen.
Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.650 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 619 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf jetzt 3,9 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre stieg die Quote um 0,4 Punkte auf jetzt 3,0 Prozent. Der aktuelle Anstieg hat rein saisonale Gründe.
„Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin von seiner robusten Seite. Darüber freue ich mich“, bilanziert die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Freiburg, Anna Melchior, die aktuellen Zahlen. Für einen Monat August ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit moderat ausgefallen. Viele Jugendliche beenden im Sommer ihre schulische oder betriebliche Ausbildung. „Wer nicht übernommen wird, muss sich meist bis September gedulden, weil die Betriebe in den Ferien kaum einstellen. In der Zwischenzeit melden sie sich arbeitslos. Dasselbe gilt für diejenigen, die im Oktober ein Studium aufnehmen“, sagt Melchior. Neben den Jugendlichen meldeten sich saisontypisch auch mehr Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher arbeitslos. Ebenfalls typisch um diese Zeit ist die deutlich geringere Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik, weil viele Aktivierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen mit Beginn der Sommerferien ausgelaufen sind. Dass die Zahl an Arbeitslosen schon bald wieder sinken dürfte, das deuten rund 1.600 offene Stellen an, die im August neu gemeldet wurden. „Die Betriebe stellen sich für die übliche
Belebung im Herbst auf. Davon werden in Teilen auch Arbeitslose profitieren“, sagt Melchior, die in der Agentur für Arbeit Freiburg den operativen Bereich geschäftsführend verantwortet. Vor dem Hintergrund, dass vor allem Fachkräfte gesucht werden, wirbt sie bei Arbeitgebern, Beschäftigten und Arbeitslosen, noch mehr in Qualifizierung zu investieren und die dafür geschaffenen Förderprogramme zu nutzen. „Unsere Mittel dafür sind noch längst nicht ausgereizt“, sagt Melchior.
Kurzarbeit
Nach vorläufigen Zahlen registrierte die Agentur für Arbeit Freiburg im August 7 Anzeigen für insgesamt 35 Personen.
Inzwischen liegen für den Agenturbezirk erste Hochrechnungen für im Monat April 2021 tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor. Danach rechneten 3.139 Betriebe für insgesamt 20.967 Beschäftigte Kurzarbeit ab. Die Kurzarbeiterquote betrug im April 7,7 Prozent nach 8,6 Prozent im März.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.648 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.022 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei nahezu allen Zielgruppen gesunken. Eine Ausnahme bilden die Langzeitarbeitslosen, deren Zahl während der Pandemie stark angestiegen war und die von der Erholung seit dem Frühjahr nur wenig profitierten. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.626 Arbeitslose (Anteil 45,2 Prozent), SGB II: 8.024 Arbeitslose (Anteil 54,8 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiter auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.592 offene Stellen. Das sind 94 oder 6,3 Prozent mehr als im Juli und 395 oder 33,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (373 Stellen, darunter 299 aus der Zeitarbeit), Gesundheits- und Sozialwesen (242), Verarbeitendes Gewerbe (180), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (171), Gastgewerbe (128), Öffentliche Verwaltung (123), Handel (114). Mitte August lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.386 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Während die Arbeitslosigkeit im Hochschwarzwald und Markgräflerland sich kaum veränderte, stieg sie im Großraum Freiburg und im Landkreis Emmendingen an.