Arbeitsmarkt im Überblick
(Freiburg/Emmendingen) Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat August weiter angestiegen.
Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.499 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 1.050 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Punkte auf jetzt 3,9 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre stieg die Quote um 0,5 Punkte auf jetzt 2,9 Prozent. Der aktuelle Anstieg hat vor allem saisonale Gründe.
Für die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Freiburg, Anna Melchior, ist der Anstieg auch in dieser Höhe keine Überraschung. „Wenn man saisonale Aspekte und den Krieg rausrechnet, ist der Arbeitsmarkt noch immer sehr stabil. Die größten Sorgen bereiten uns nach wie vor Fachkräfteengpässe. Sie führen inzwischen dazu, dass immer mehr Unternehmen ihre Produkte oder Dienste einschränken“, sagt die für den operativen Bereich verantwortliche Geschäftsführerin. Die Arbeitslosigkeit steige regelmäßig im August, weil viele Jugendliche nach Beendigung ihrer Ausbildung sich erst einmal arbeitslos melden, um nach den Sommerferien eine weiterführende Schule, ein Studium, einen Freiwilligendienst oder eine Arbeit aufzunehmen. Auch Lehrkräfte und Erziehende würden sich um diese Zeit vorübergehend arbeitslos melden. Dazu kämen ferienbedingt deutlich geringere Entlastungseffekte durch die Arbeitsmarktpolitik. „Und dann kommt noch der Konflikt in der Ukraine oben drauf“, sagt Melchior. Die Arbeitskräftenachfrage sei dagegen nach wie vor auf sehr hohem Niveau. „Es dauert viel zu lange, bis Unternehmen ihre Stellen besetzen können“, bedauert Melchior. An der Stelle empfiehlt sie Arbeitgebenden zur Teilnahme an der 5. Regionalen Arbeitsmarktkonferenz, die am 14. September ab 13 Uhr im Konzerthaus Freiburg stattfindet. Dort zeigen regionale Betriebe, wie sie erfolgreich Fachkräfte gewinnen, binden und weiterentwickeln. Dazu gibt es Impulse von renommierten Arbeitsmarkt- und Personalmanagementexperten. „Da gibt es viel mitzunehmen für die tägliche Personalarbeit“, sagt Melchior.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 4.126 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.078 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei nahezu allen Zielgruppen gesunken. Eine Ausnahme bilden Arbeitslose mit ausländischem Pass. Ihre Zahl ist vor allem in Folge des Ukrainekonflikts weiter angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.155 Arbeitslose (Anteil 42,5 Prozent), SGB II: 8.344 Arbeitslose (Anteil 57,5 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiter auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.410 offene Stellen. Das sind 291 oder 26,0 Prozent mehr als im Juli und 182 oder 11,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (262 Stellen, darunter 208 aus der Zeitarbeit), Gesundheits- und Sozialwesen (203), Verarbeitendes Gewerbe (173), Handel (147), Öffentliche Verwaltung (142), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (137), Baugewerbe (86) und Gastgewerbe (74). Mitte August lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.178 Aufträge zur Stellenbesetzung vor. (81,8 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 18,2 Prozent für Helfer).