Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Im Monat März ist die offizielle Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg noch einmal gesunken. In der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren zum Stichtag insgesamt 12.989 Frauen und Männer ohne Beschäftigung, 288 Personen weniger als einen Monat zuvor.
Die Arbeitslosenquote sank noch einmal um 0,1 Punkte auf jetzt 3,5 Prozent. Die Folgen der weitreichenden Maßnahmen von Bund und Länder zur Eindämmung des Corona-Virus spiegeln sich in den offiziellen Zahlen zum Arbeitsmarkt noch nicht wider. In den kommenden Wochen werden atypisch für die Jahreszeit steigende Arbeitslosenzahlen erwartet.
„Stichtag für die Auszählung im Berichtsmonat war der 12. März. Zu diesem Zeitpunkt hat das Corona-Virus lediglich im Bereich der Kurzarbeit wegen stockender Lieferketten seine Schatten voraus geworfen. Die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich bis dahin unauffällig. Sie sank noch einmal saisontypisch“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm. Inzwischen habe sich die Lage völlig verändert. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben ruhe in weiten Teilen. „Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen seit gut einer Woche gegen den jahreszeitlichen Trend ansteigt. Alles andere wäre eine Überraschung. Genaueres kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, sagt Ramm. Der Stichtag für die nächste Erhebung ist der 14. April. Die Zahlen werden dann am 30. April veröffentlicht. Die Auswirkungen des Corona-Virus auf den regionalen Arbeitsmarkt ließen sich noch nicht seriös einschätzen. „Was wir jetzt erleben ist ein Novum. Wir haben dazu keine Erfahrungen. Ich bin trotzdem sehr zuversichtlich. Die Betriebe machen das Richtige und sichern über Kurzarbeit die Arbeitsplätze ihrer Beschäftigten. Etliche Betriebe haben das in unserem Bezirk bereits angezeigt. Die staatlichen Hilfen werden angenommen. Wir setzen alles daran, dass Leistungen schnell ausgezahlt werden“, sagt Ramm.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum 12. Februar bis 12. März meldeten sich 3.360 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.640 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Vom Rückgang sind nahezu alle Berufsgruppen betroffen. Per Saldo gab es 288 Arbeits-lose weniger als im Februar.
Struktur der Arbeitslosen
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl an Arbeitslosen bei Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen verringert, bei Älteren, Ausländern und Schwerbehinderten ist sie dagegen gestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.300 Arbeitslose (Anteil 48,5 Prozent), SGB II: 6.689 Arbeitslose (Anteil 51,5 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Der Arbeitgeber-Service akquirierte im Berichtsmonat 1.097 offene Stellen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang um 42 oder 3,7 Prozent. Den größten Bedarf nach Branchen meldeten: Unternehmensnahe Dienstleistungen (230 Stellen), darunter Zeitarbeit (167), Verarbeitendes Gewerbe (183), Gesundheits- und Sozialwesen (158), Öffentliche Verwaltung (109), Handel (87). Mitte März lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.275 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Während vor allem die Stadt Freiburg und die Rheinebene niedrigere Zahlen registrieren, stiegen sie im Elztal und im Hochschwarzwald geringfügig an.
Nach Kreisen ergibt sich folgendes Bild: Freiburg Stadt: 6.092 Arbeitslose (-87), 4,9 Prozent (unverändert), Breisgau-Hochschwarzwald: 4.152 Arbeitslose (-168), 2,8 Prozent (-0,1), Landkreis Emmendingen: 2.745 Arbeitslose (-33), 2,8 Prozent (-0,1).
Nach Geschäftsstellenbezirken: Raum Emmendingen: 2.134 Arbeitslose (-52), 2,9 Prozent (-0,1), Elztal: 611 Arbeitslose (+19), 2,6 Prozent (+0,1); Markgräflerland: 832 Arbeitslose (-79), 2,8 Prozent (-0,3), Hochschwarzwald: 742 Arbeitslose (+3), 3,2 Prozent (unverändert); Freiburg Stadt mit Umland: 8.670 Arbeitslose (-179), 3,9 Prozent (-0,1).