Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 in allen Stadt- und Landkreisen gestiegen
Im Jahr 2022 erwirtschafteten die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs insgesamt ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen in Höhe von rund 576,1 Milliarden (Mrd.) Euro. Alle Stadt- und Landkreise im Südwesten verzeichneten dabei gegenüber 2021 ein positives nominales BIP-Wachstum, wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt.
Das landesweit erzielte Bruttoinlandsprodukt, das den Wert aller produzierten Güter und Dienstleistungen umfasst, nahm damit 2022 nominal um 6,8 % bzw. preisbereinigt um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr zu. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag die Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg im Jahr 2022 preisbereinigt um 1,1 % höher.
In den Stadtkreisen stieg das BIP im Jahr 2022 im Durchschnitt nominal mit einem Plus von 7,0 % etwas stärker an als in den Landkreisen (+6,8 %). Den höchsten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts verzeichnete 2022 der Rhein-Neckar-Kreis mit einem Plus von 11,9 % gegenüber 2021 bei einer Wirtschaftsleistung von rund 24,1 Mrd. Euro. Danach folgten der Landkreis Böblingen mit einem Anstieg von 11,8 % auf 29,6 Mrd. Euro und der Landkreis Esslingen mit einem Zuwachs von 11,5 % auf 27,0 Mrd. Euro. Unter den Stadtkreisen verzeichnete Pforzheim mit einem Plus von 11,3 % die größte Wachstumsrate und erreichte eine Wirtschaftsleistung von knapp 6,3 Mrd. Euro. Auf den Plätzen 2 und 3 lagen die Stadtkreise Ulm und Karlsruhe mit Zuwächsen von 10,0 % (11,4 Mrd. Euro) und 8,5 % (24,6 Mrd. Euro).
Während der Aufschwung im Rhein-Neckar-Kreis vor allem auf den starken Anstieg der Bruttowertschöpfung mit einem Plus von 23,3 % in den Dienstleistungsbereichen »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« zurückzuführen ist, war in den Stadtkreisen Pforzheim und Karlsruhe hauptsächlich der Wirtschaftsbereich »Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe«, der rund ein Drittel der Südwest-Gesamtwirtschaft ausmacht, mit Zuwächsen von jeweils rund 29 % für das Wirtschaftswachstum verantwortlich.
Das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen je Einwohnerin bzw. Einwohner, das als Maßstab der Wirtschaftskraft eines Landes oder einer Region gilt, betrug im Jahr 2022 in Baden-Württemberg durchschnittlich 51 429 Euro und lag somit um 6,0 % höher als in 2021. Die Stadtkreise wiesen mit durchschnittlich 76 703 Euro ein deutlich höheres BIP pro Kopf auf als die Landkreise mit 45 654 Euro. Im Vergleich aller Stadt- und Landkreise reicht die Spannweite des Bruttoinlandsprodukts je Einwohnerin bzw. Einwohner von 32 034 Euro im Landkreis Calw bis zu 93 244 Euro in der Landeshauptstadt Stuttgart. Zu beachten ist dabei allerdings, dass auch Einpendelnde und nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner des jeweiligen Kreises an der Erwirtschaftung des dortigen Bruttoinlandprodukts beteiligt sind. Bezogen auf die erwerbstätigen Personen am Arbeitsort, erzielte Baden-Württemberg im Jahr 2022 im Durchschnitt ein Bruttoinlandsprodukt je erwerbstätiger Person bzw. eine Arbeitsproduktivität in Höhe von 90 228 Euro pro Kopf. Im Vergleich der Stadt- und Landkreise wies der Landkreis Heilbronn mit 129 007 Euro die höchste und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 71 983 Euro die niedrigste Arbeitsproduktivität aus.