Besserer Schutz vor Hochwasser ab 2022 möglich
(Freiburg/Horben) Freiburg wird für starke Hochwasser gerüstet. Für den Hochwasserschutz der Stadtteile Günterstal, Wiehre, Vauban, Haslach und Weingarten mit dem geplanten neuen Hochwasserrückhaltebecken auf Gemarkung Horben und der Vergrößerung des Beckens auf der Breitmatte stehen die nächsten Schritte an.
Der Hochwasserschutz wird auf ein statistisch alle hundert Jahr einmal auftretendes Ereignis ausgelegt. Dazu ist für das Rückhaltebecken im Bohrertal ein rund 13,5 Meter hoher Damm erforderlich, der 275 Meter lang und an der breitesten Stelle rund 80 Meter breit ist. Beim vorhandenen Hochwasserrückhaltebecken Breitmatte wird der neue Damm etwa 2 Meter höher und beim Waldhaus muss ein neues Ausleitungsbauwerk im Hölderlebach errichtet werden.
Nachdem das Garten- und Tiefbauamt (GuT) Ende letzten Jahres die Planunterlagen zur Genehmigung eingereicht hat, hat das Umweltschutzamt als Genehmigungsbehörde alle Pläne geprüft und alle Behörden, Betroffene und sonstige Träger öffentlicher Belange zu dem Verfahren angehört. Die Behörden sind mit der Planung einverstanden. Das Umweltschutzamt hat den umfangreichen Planfeststellungsbeschluss vorbereitet, der auf alle Einwendungen eingeht, die zu dem Projekt vorgebracht wurden. Mit der erforderlichen Zustimmung des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) wird zeitnah gerechnet.
Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung am 11. Dezember über die Bewilligung der benötigten finanziellen Mittel zum Bauen des Hochwasserrückhaltebeckens entscheiden, damit nahtlos an dem Plänen weiter gearbeitet werden und der Zeitplan, der den Baubeginn Ende 2019 vorsieht, eingehalten werden kann.
Laut Kostenberechnung von Ende 2017 rechnet das Garten- und Tiefbauamt (GuT) für das Projekt mit Gesamtkosten von 17,8 Millionen Euro. Da aufgrund der aktuellen Marktlage mit höheren Preisen gerechnet werden muss, ist eine Kostensteigerung von 10 Prozent für die Vergabe in der zweiten Jahreshälfte 2019 berücksichtigt. Das RP hat das Projekt als förderwürdig anerkannt. Baubürgermeister Martin Haag bedankt sich beim RP für die wichtige Unterstützung für die Sicherheit der Freiburger Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt rechnet mit Landeszuschüssen von etwa 10 Millionen Euro. Der Förderantrag wird derzeit vorbereitet.
Mit vielen Eigentümern hat sich die Stadt geeinigt. Lediglich mit einem privaten Eigentümer, von dem Fläche für den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Bohrertal benötigt wird, war eine Einigung, trotz intensiver Bemühungen, bisher nicht möglich. Um den Zeitplan nicht zu gefährden, braucht die Verwaltung die Zustimmung des Gemeinderats, um die notwendigen rechtlichen Schritte zur Enteignung einzuleiten. Selbstverständlich ist die Stadt weiterhin an einer einvernehmlichen Einigung interessiert.
Wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, soll der Hochwasserschutz für die betroffenen Stadtteile Günterstal, Wiehre, Vauban, Haslach und Weingarten bis Anfang 2022 realisiert werden. Die Größe dieser Anlagen ist ausschließlich für den Schutz von Günterstal, Wiehre, Vauban, Haslach und Weingarten notwendig.