Querbeet-Singen mit Sekt-Empfang
(Offenburg) Zum Start ins Jubiläumsjahr „100 Jahre Frauenwahlrecht“ in Deutschland findet am Freitag, 11. Januar, ein thematisch abgestimmtes Querbeet-Singen im Schillersaal Offenburg statt. Nach einem Sektempfang um 19 Uhr wollen ab 20 Uhr Mechthild Fuchs und Stefan Böhm in bewährter Weise Sangesfreude wecken.
Gemeinsames Singen hat im Freundeskreis von Stefan Böhm schon lange Tradition. Im Januar 2013 fand dann das erste Querbeetsingen im KiK statt: Der versierte Gitarrist, der als Lehrer viel mit seinen Schülern musizierte, fand in Mechthild Fuchs eine Gleichgesinnte, die von der Idee begeistert war. Die Professorin für Musikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg brachte sich mit Klavier- und Akkordeonbegleitung ein und sorgte gemeinsam mit Böhm für launig-engagierte Anmoderationen. Die Konstellation hat sich bewährt. In diesem Jahr fand bereits das 25. Querbeetsingen statt. „Der Erfolg erstaunt uns selbst“, erklärt Fuchs. Wobei sie sich andererseits die Beliebtheit der Veranstaltung auch zu erklären vermag: Die Teilnahme ist an keine Voraussetzung geknüpft, mitzubringen ist lediglich die eigene Stimme. Der Gesamtklang überzeugt, ohne dass geprobt und gefeilt werden muss. Lampenfieber und Hemmungen treten erst gar nicht auf – und das ausgesuchte Liedgut ist immer wieder für Überraschungen gut. „Wir bringen unseren biografischen und politischen Hintergrund ein“, unterstreicht Grünenstadrat Böhm: „Wir lassen unser offenes und sozial engagiertes Weltbild durchscheinen.“ Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Regina Geppert ergänzt: „Die Orientierung an unseren demokratischen Grundwerten gehört zum Charakter des Querbeetsingens.“ Daher sei es stimmig, das Duo in der Reihe zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“ auftreten zu lassen. Bei der Liedauswahl werden mehrere Wege eingeschlagen, führt Fuchs aus. Wie drücken sich Bedürfnisse und Wünsche von Frauen aus? Wie steht es um das Verhältnis von Mann und Frau? Lassen sich das „Heideröslein“ und „Veronika, der Lenz ist da“ als Vorboten der #Me-Too-Bewegung begreifen? Gesucht wird nach regionalen Bezügen – können musikalische Parallelen zu Biografien von Agnes Gotter oder Amalie Tonoli gefunden werden? Warum nicht mit dem Freiheitschor aus Verdis Oper „Nabucco“ die Arbeiterinnen der Spinnerei und Weberei würdigen?
Grundsätzliche Voraussetzung für die Auswahl ist die Singbarkeit und ein hoher Bekanntheitsgrad. Nur in Ausnahmefällen wird ein Lied einstudiert, vor allem dann, wenn „Mehrstimmigkeit in der Luft liegt“. Eingeladen sind Jugendliche, Erwachsene, ältere Herrschaften. Männer und Frauen sollen sich angesprochen fühlen: „Frauenthemen sind auch Männerthemen“, unterstreicht Geppert. Böhm teilt diese Auffassung: „Unsere musikalische Gleichberechtigung macht vor Männern und Heldentenören nicht Halt.“