Stellungnahme zu den Sprengungen von Geldautomaten
(Freiburg) Das Sprengen von Geldausgabeautomaten (GAA) ist seit wenigen Jahren ein Kriminalitätsphänomen, das den klassischen ...
Das Sprengen von Geldausgabeautomaten (GAA) ist seit wenigen Jahren ein
Kriminalitätsphänomen, das den klassischen Banküberfall nahezu abgelöst hat. Im Jahr 2024 haben sich bislang in Baden-Württemberg insgesamt 19 sogenannte GAA-Sprengungen ereignet. Hiervon zehn innerhalb kürzester Zeit im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg.
"Auf Grund der Vielzahl der Taten haben das Landeskriminalamt Baden-Württemberg
(LKA BW) und das Polizeipräsidium Freiburg eine Ermittlungskooperation gebildet.
Beim LKA BW laufen bereits landesweit alle wichtigen Informationen zu diesem
Kriminalitätsphänomen zusammen. Das LKA BW fungiert hier nicht nur als
Ansprechstelle, , sondern führt die täter- und strukturbezogenen Ermittlungen
zentral und kooperiert dabei auch eng mit nationalen und internationalen
Partnern. Denn nur so kann diesem Phänomen adäquat begegnet und mögliche
Tatzusammenhänge und Tätergruppierungen identifiziert werden", so LKA-Präsident
Andreas Stenger.
Im Zuge der langwierigen Ermittlungen werden regelmäßig alle verdeckten und
offenen, strafprozessualen und kriminaltechnischen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Zur Aufklärung der Fälle werden zudem auch Spezialeinheiten hinzugezogen, um den
professionell agierenden Täterbanden das Handwerk zu legen.
Das Polizeipräsidium Freiburg hat insbesondere die nächtlichen
Streifentätigkeiten im Bereich der Geldausgabeautomaten konzentriert und
verstärkt. Das Polizeipräsidium Einsatz unterstützt diese Maßnahmen mit einem
Polizeihubschrauber, der zu bestimmten Zeiten im Einsatzraum zur Verfügung
steht.
Die Expertinnen und Experten der Landesprävention beim LKA BW und des
Polizeipräsidiums Freiburg befinden sich mit Analysen und Konzepten zum Schutz
der Geldausgabeautomaten der Kreditinstitute bereits in der Umsetzung konkreter
Beratungs- und Präventionsmaßnahmen, welche die Tatbegehung erschweren und
mögliche Tatanreize reduzieren sollen. Die Umsetzung der Empfehlungen in
konkrete Sicherungsmaßnahmen kann nur im Zusammenwirken gemeinsam mit den Banken
erzielt werden.
Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass beispielsweise die Verwendung von
Einfärbe-Systemen, die nächtliche Schließung der Automatenräumlichkeiten,
bauliche und elektronische Sicherungseinrichtungen oder die nächtliche Leerung
der Automaten Maßnahmen sind, die Taten verhindern bzw. Tatanreize massiv
senken.
"Die Prävention und die Ermittlungen im Kontext der Angriffe und Sprengungen auf
Geldautomaten sind sehr komplex", sagt Polizeivizepräsident des
Polizeipräsidiums Freiburg, Matthias Zeiser. "Wir haben mit den Banken die
Zusammenarbeit weiter intensiviert. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die
Prävention sowie die Ermittlungen und Aufklärung der Sprengungen haben für uns
hohe Priorität."