Erneuerung des Stromnetzes
(Freiburg) Die Kunden jederzeit sicher mit Energie zu versorgen hat für die badenova Tochter bnNETZE den höchsten Stellenwert. „Deshalb investieren wir frühzeitig in die Erneuerung des Stromnetzes,“ so badenova Vorstand Mathias Nikolay.
Jetzt stellten die Stromexperten von bnNETZE die aktuellen Investitionen ins Hochspannungsnetz vor. Ziel der insgesamt zehn Millionen Euro teuren Maßnahme ist eine weitere Erhöhung der Versorgungssicherheit – auch und gerade im Hinblick auf künftige Herausforderungen.
Die aktuelle Baumaßnahme in den Stadtteilen Brühl, Zähringen und Herdern ist für die badenova Tochter bnNETZE eine Besonderheit: Das 110kV-Netz ist die höchste Spannungsebene, entsprechend dick sind die Kabelstränge, die in die Erde geführt werden. Viele interessierte Passanten bleiben vor den Baustellen-gruben stehen und beobachten die Arbeiten. Von Februar bis Mai 2019 wird ein erster Teilabschnitt des 21 km langen 110kV Hochspannungsnetzes erneuert. In den Folgejahren ist sukzessive der Austausch des gesamten Ringnetzes geplant. Das Hochspannungsnetz in Freiburg wurde zwischen 1967 und 1972 sowie im Jahr 1997 errichtet. Im Stadtgebiet verbindet es mittels Ringschaltung die Versorgungsschwerpunkte, die den Strom an die Haushalte weiterverteilen. „Unser Ringsystem ist ein Garant für eine hohe Versorgungssicherheit: Im Falle eines Teilausfalls kann schnell Strom von anderen Umspannwerken zugeschaltet werden“, erklärt Mathias Nikolay, Technik-Vorstand von badenova.
An dem rund 21 km langen Ringsystem in Freiburg hängen die Umspannwerke Vordermatten, Schlossbergring, Kapplerstraße sowie Ferdinand-Weiß-Straße. Bei Letzterem ist die „Kommandozentrale“ von bnNETZE beheimatet: Die Verbundwarte, wo rund um die Uhr „Energiedispatcher“ die Netze überwachen und jede noch so kleinste Veränderung im Fluss von Strom, Erdgas, Wärme und Wasser im badenova Netz sofort erkennen und eingreifen können. „Damit wir unseren Versorgungsauftrag bestmöglich erfüllen besitzen wir eine technisch perfekt ausgestattete Verbundwarte“, sagt Volker Geis, Geschäftsführer bnNETZE. Auch wenn es im Hochspannungsnetz Störungen geben sollte, werden diese in der Warte sofort bemerkt.
Der Verlauf des rund 4 km langen Bauabschnitts der Hochspannungsmaßnahme beginnt beim Umspannwerk Vordermatten, reicht über das Industriegebiet Nord und Herdern bis zum Umspannwerk Schlossbergring. Das unterirdisch verlegte Stromkabel hat einen Durchmesser von 10 cm und enthält im Verlauf insgesamt acht Verbindungsstücke, sogenannte Muffen. Die Baumaßnahme sieht vor, nur diese acht Muffenstandorte zu öffnen, nicht die komplette Trasse freizulegen. Die Verbindungsmuffen werden durch neue ausgetauscht und das 110 kV-Stromkabel jeweils in beide Richtungen eingezogen. Da das Kabel unter den Gehwegen verläuft, sind die Baugruben (jede rund 2 x 10m) auch im Gehwegbereich zu finden. Da die Versorgungssicherheit der Kunden den höchsten Stellenwert besitzt, entschied sich bnNETZE frühzeitig für diese Maßnahme. Doch die Versorgungssicherheit ist nicht nur von einem intakten und top gepflegten Netz abhängig: Rund 30 Prozent der Stromausfälle ereignen sich im Rahmen von Bauvorhaben, weil z. B. ein Bagger eine Leitung übersehen hat.
Mathias Nikolay erinnert beim Pressetermin daran, dass bnNETZE stetig Langfristplanungen, Analysen und Simulationen bezüglich des eigenen Netzes am Laufen hat: Der Ausbau des Netzes trägt der erhöhten Zahl an Einspeisern - auch bezogen auf den Anstieg der Elektromobilität - Rechnung. Der Bedarf an einer intelligenten Netzsteuerung nimmt ebenfalls zu. Dadurch kann der eine oder andere Netzausbau vermieden werden. Die Netzstrategie muss stets zukünftige Entwicklungen voraussehen und miteinbeziehen. Als Beispiel nannte Mathias Nikolay das aktuelle Projekt „Grid Agent“ aus dem Bereich der E-Mobilität. „Netzausbau und intelligente Netzsteuerung gehen bei uns Hand in Hand und sorgen für ein stabiles Netz und eine hohe Versorgungssicherheit,“ so die Botschaft am Ende des Termins.