Helios-Klinik schränkt medizinische Versorgung ein - Notärzte sollen nicht mehr gestellt werden
(Breisach) Die Helios Klinik in Breisach wird nicht geschlossen -zumindest vorerst. Allerdings werden die medizinischen Leistungen eingeschränkt. Den Dienst mit den Notärzten würde das Unternehmen ebenfalls gerne einstellen.
Ein Begleitausschuss des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald hat nun in den vergangenen Monaten verschiedene Modelle ausgearbeitet - in Abstimmung mit Helios dem Träger des Krankenhauses in Breisach und weiteren in Müllheim und Titisee-Neustadt. Der Landkreis hat zur Sicherung der Mitsprache noch rund 25 % Anteil an den Kliniken und kann damit Einfluss auf die medizinischen Einrichtungen nehmen. Allerdings sind in allen drei Kliniken die wirtschaftlichen Perspektiven nicht optimal durch die kleine Anzahl an Betten und den damit verbundenen medizinischen Leistungen vor Ort. Die noch neue Geschäftsführerin der drei Einrichtungen, Beatrice Palausch, ist seither damit beschäftigt, die Kliniken neu auszurichten. Schwierigster "Patient" dabei ist der Standort Breisach. Dort ist das Defizit in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und wird in diesem Jahr wohl erneut bei über 500.000 Euro liegen. Bei 123 Betten lag die Auslastung im vergangenen Jahr nur bei 65%. Diese Zahlen und der bisherige Zuschnitt der medizinischen Ausrichtung haben dafür gesorgt, dass die Klinik deutlich unattraktiver für Helios wurde.
Nunmehr hat man sich die medizinische Landschaft genauer angeschaut in der Region und will sich stärker auf die Bereiche Geriatrie- und Palliativ-Medizin einrichten, möglichst noch in Verbindung mit einer Kurzzeitpflege. Außerdem soll eine Notfallpraxis eingerichtet werden. Die bisherige Notfallversorgung solle dann aufgegeben werden - zusammen mit dem Notarztdienst. Wie es heißt aus Kostengründen. Allerdings, so Landrätin Dorothea Störr-Ritter heute vor Journalisten im Landratsamt, wolle man weiter die bestmögliche Versorgung in Breisach erhalten. Ob und wie insbesondere die Notärzte hier weiter eingebunden bleiben werde noch geprüft.
Für die Mitarbeiter, so die Botschaft von Helios und Störr-Ritter heute, solle sich nichts ändern - vorerst. Und der Kreistag muss am 17.Dezember 2018 noch den Plänen seine Zustimmung erteilen.
Helios beschäftigt an den drei Standorten rund 1000 Mitarbeiter. Die Privatisierung erfolgte bereits 1998.
Das Bild von Matthias Reinbold zeigt den Blick auf die Vorlage zur Neuausrichtung der Klinik.