Ökumenischer Gottesdienst zum Internationalen Frauentag
(Freiburg) Seit drei Jahrzehnten setzt sie sich mit Frauenthemen auseinander und organisiert Veranstaltungen und Gottesdienste. Jetzt zieht ...
Seit drei Jahrzehnten setzt sie sich mit Frauenthemen auseinander und organisiert Veranstaltungen und Gottesdienste. Jetzt zieht sich Hilde Siegl aus der Bezirksfrauenarbeit zurück. „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob meine Themen auch noch junge Frauen ansprechen – mit 70 darf man dann auch aufhören“, sagt sie lächelnd. Sie war innerhalb der evangelischen Stadtkirche und immer wieder mit ökumenischen Partnerinnen unterwegs. Den ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 10. März um 18 Uhr im Karl-Rahner-Haus, Habsburgerstr. 107, zum Internationalen Frauentag hat sie noch mit vorbereitet. Der Titel des Gottesdienstes lautet „Wer ist meine Wegbereiterin? – Frauen stehen auf“.
Wegbereiterinnen in der evangelischen Frauenarbeit hat sie selbst auch gehabt. Da ist zum einen die ehemalige Pfarrerin der Matthäuskirche in Betzenhausen, Monika Paetzholdt. Mit ihr zusammen hat sie schon in den 1990er Jahren unter anderem die biblischen Frauengestalten für verschiedene Veranstaltungsformate erschlossen. Rund zwölf Jahre lang hat Hilde Siegl Frauenkreise selbständig geleitet. Die Gemeindepfarrerin ermutigte sie, auch im Landesausschuss der Frauenarbeit in der Badischen Landeskirche und im Ältestenkreis der Matthäusgemeinde mitzuwirken. Eine andere Wegbegleiterin war die ehemalige Pfarrerin der Auferstehungskirche und jetzige Leiterin der evangelischen Frauen in Baden, Anke Ruth-Klumbies. Mit ihr zusammen und drei weiteren Frauen organisierte Hilde Siegl Frauenfrühstücke für Freiburg. Es waren vor allem Themen aus dem Alltag, mit denen sich die bis zu sechzig Frauen bei diesen Treffen beschäftigten, etwa „Frauenträume“, die „Wechseljahre“ oder „Frauen machen Kleider“. Doch bei den Treffen wurde auch aktiv Theologie betrieben; der Austausch zur „Bibel in gerechter Sprache“ war dabei ein wichtiges Thema.
Schließlich stieß Hilde Siegl, die einst Büroleiterin in einer Anwaltskanzlei war, zum Gottesdienst-Team für den Internationalen Frauentag. Eine weitere Wegbegleiterin war hier Silvia Maier, die leider tödlich verunglückte Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF). „Der nächste Gottesdienst wird nun um die Frage kreisen, wer für mich eine Wegbereiterin sein kann“, erklärt Hilde Siegl. Sechs unterschiedliche Frauen werden im Gottesdienst vorgestellt. Und schließlich wird auf die Frage hingeführt: Wo kann ich Wegbereiterin für andere Frauen sein?“.
In den 30 Jahren aktiver Mitgestaltung in der Evangelischen Frauenarbeit ist Hilde Siegl sicherlich selbst zu einer Wegbegleiterin für andere geworden. Vor allem in Sachen Ökumene. Denn einst hatte sie sich, auch gegen Widerstände, ökumenisch trauen lassen und beschritt so in jener Zeit einen anderen Weg. Und die evangelische Christin war und ist engagiert in katholischen Institutionen wie der Katholischen Akademie und dem SKF. Dort ist Hilde Siegl, die sich für Musik und Literatur interessiert und selbst auch musiziert und auch gerne ins Theater geht, immer noch ehrenamtlich tätig und wird für manche auch weiterhin eine Wegbereiterin sein.