Mehr Knöllchen
(Lahr) Die Zahl der Verkehrsverstöße in Lahr lag im vergangenen Jahr bei rund 53 300 und damit auf einem ähnlichen Niveau wie 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie. In den Jahren 2020 und 2021 waren jeweils rund 42 000 Verkehrsverstöße verzeichnet worden.
Zu dem Anstieg haben aus Sicht der Stadtverwaltung unter anderem zwei Faktoren beigetragen: Zum einen hat sich das Verkehrsaufkommen mit der Lockerung der Corona-Regeln im vergangenen Jahr wieder deutlich erhöht, was letztlich auch zu mehr Verstößen geführt hat. Zum anderen war 2022 das erste vollständige Jahr, in dem der mobile Blitz-Anhänger – angeschafft Mitte September 2021 – in Lahr im Einsatz war. Allein mit ihm wurden im Jahr 2022 insgesamt 11 229 Geschwindigkeitsüberschreitungen erfasst.
Außerdem war im November 2021 die Novellierung der Straßenverkehrsordnung erfolgt, die nun erstmals in einem gesamten Jahr zur Geltung kam. Hiermit trat zugleich der angepasste, bundesweit einheitliche Bußgeldkatalog in Kraft. Viele Beträge wurden darin erhöht, teilweise sogar mehr als verdoppelt. Zuvor war für das Parken auf Gehwegen beispielsweise ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro erhoben worden, der neue Bußgeldkatalog setzt hierfür nun 55 Euro fest. In der Folge sind die Bußgelder in Lahr um rund 70 Prozent angestiegen: von 1 033 431,47 Euro im Jahr 2021 auf 1 741 844,28 Euro im vergangenen Jahr.
Statistik der stationären Blitzer
· Burgheim: 3324 Fälle, davon 23 Rotlichtverstöße
· Schwarzwaldstraße: 40 Fälle
· Geroldsecker Vorstadt: 692 Fälle
· Kippenheim: 5966 Fälle
· Kaiserstraße: 6465 Fälle, davon 3041 Radfahrende
· Reichenbacher Hauptstraße: 2256 Fälle
· Kuhbacher Hauptstraße: 1145 Fälle
Die Anlagen wurden zuletzt am Dienstag, 20. Dezember 2022, ausgelesen. Der nächste Termin ist am Dienstag, 10. Januar 2023.
Mobil wurde an 87 Tagen gemessen. Schwerpunkte dieser Messungen waren hauptsächlich vor Schulen und Kindergärten, an Unfallschwerpunkten und an Orten, die von den Ortsteilen vorgeschlagen wurden. Hierbei wurden 4162 Fälle erfasst.
Bußgeldbilanz 2022
Anzahl Summe
Verfahren von Polizei eingeleitet 1857 Fälle 140 133,59 Euro
Geschwindigkeitsmessungen 35 279 Fälle 1 065 842,01 Euro
sonstige Ordnungswidrigkeiten 811 Fälle 118 200,18 Euro
ruhender Verkehr 15 359 Fälle 417 668,50 Euro
Summe: 53 306 Fälle 1 741 844,28 Euro
In den Fällen, in denen die Polizei ein Verfahren eingeleitet hat, sind 820 Unfälle enthalten. Hinzu kommen unter anderem Gurtverstöße, Handyverstöße, Ruhestörungen, Betäubungsmittel- und Alkoholfahrten.
Im Jahr 2022 wurden von der Bußgeldbehörde insgesamt 189 Fahrverbote angeordnet – unter anderem aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlicht-, Alkohol-, Betäubungsmittel-, Handy- oder Unfallverstößen.