Verkehrslenkung soll Verkehrsfluss verbessern und Wohnquartiere entlasten
(Basel) Der Regierungsrat Basel möchte den Verkehr künftig optimal lenken. Der Autoverkehr soll konsequenter auf den Hauptverkehrsachsen unterwegs sein und hier zügiger vorankommen. Dies entlastet die Wohnquartiere vom Durchgangsverkehr und erhöht die Lebensqualität. Das städtische Verkehrslenkungskonzept sieht nebst sieben Dosieranlagen auch eine bessere Wegweisung sowie eine intensivere Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden vor. Für die Umsetzung des Konzepts beantragt der Regierungsrat beim Grossen Rat einen Kredit von 1,22 Millionen Franken.
Obwohl Basel im schweizweiten Vergleich gut da steht, kommt es auch hier praktisch täglich zu Rückstaus im Strassenverkehr. Dies ist nicht nur für die Autofahrenden ein Ärgernis, sondern auch für die Anwohnenden im Umfeld der neuralgischen Verkehrsknoten. Zum einen staut der Verkehr bisweilen bis in die Wohnquartiere zurück, zum anderen versuchen Autofahrende, das hohe Verkehrsaufkommen zu umgehen und fahren durch die Quartiere statt über die Hauptverkehrsachsen. Dies möchte der Regierungsrat künftig verstärkt vermeiden. Das städtische Verkehrslenkungskonzept soll den Verkehrsfluss auf den Hauptverkehrsachsen verbessern und gleichzeitig die Quartiere vom Durchgangsverkehr entlasten.
Künftig soll der motorisierte Individualverkehr (MIV) mehr auf den Autobahnen und den verkehrsorientierten Strassen kanalisiert werden. Damit dies gelingt, muss der Autoverkehr gerade an neuralgischen Punkten möglichst flüssig abgewickelt werden. Einen Beitrag hierzu können die sieben geplanten Dosieranlagen leisten: Während der Hauptverkehrszeiten sorgt die Dauer der Grün- und Rotphasen an den entsprechenden Lichtsignalanlagen für einen möglichst optimalen Verkehrsfluss. Gleichzeitig werden unvermeidbare Staus vermehrt in wenig sensible Strassenräume verlegt und die Situation für den Fuss- und Veloverkehr verbessert Die Dosieranlagen werden so eingestellt, dass weder der Verkehrsablauf an benachbarten Knoten noch der öffentliche Verkehr behindert werden. 2018 hatte das Bau- und Verkehrsdepartement den Einsatz solcher Dosieranlagen an der Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse im Rahmen eines Pilotversuchs erfolgreich getestet.
Wenn der Verkehr auf den Hauptverkehrsachsen besser fliesst, werden die Wohnquartiere bereits entlastet. Zusätzliche Massnahmen sollen die Situation weiter verbessern. Hierzu gehört eine optimierte Wegweisung, die auch mit den Herstellern von Navigationsgeräten koordiniert ist. So sinkt das Risiko, das Ortsunkundige aus Versehen durch die Quartiere fahren und Umwege in Kauf nehmen müssen. Abbiegeverbote oder Einbahnstrassen können die Quartiere darüber hinaus vom Durchgangsverkehr entlasten. Für den Raum Grossbasel West sieht der Regierungsrat ein neues Projekt vor: Hier soll der Kanton gemeinsam mit den Nachbargemeinden und dem Kanton Basel-Landschaft weitere Verkehrslenkungsmassnahmen entwickeln, da eine rein städtische Verkehrslenkung, die an der Kantonsgrenze Halt macht, keine optimale Wirkung erzielen kann.
Die Umsetzung der Massnahmen ist mehrheitlich in den kommenden fünf Jahren geplant. Sie wird mit anstehenden Strassenunterhaltsprojekten koordiniert und kostet insgesamt 1,22 Mio. Franken.
Weltweit haben bereits zahlreiche Städte solche Verkehrslenkungen erfolgreich eingeführt, in der Schweiz sind dies unter anderen die Städte Zürich und Bern. In den genannten Städten ist die Stausituation wesentlich akzentuierter als in Basel. Mit den Verkehrslenkungsmassnahmen konnten dort positive Ergebnisse erzielt werden, so dass diese heute breit akzeptiert sind.
Das städtische Verkehrslenkungskonzept leistet in Basel einen wichtigen Beitrag, um die übergeordneten Ziele des verkehrspolitischen Leitbildes zu erreichen. Das Konzept erhöht die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner, verbessert den Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmenden und stellt gleichzeitig die gute Erreichbarkeit sicher. Es erhöht zudem auf verhältnismässig kostengünstige Weise die Verkehrssicherheit.