05.03.2025 19:03

70.000 Glasaale in die Seitengewässer des Rheins gesetzt

(Karlsruhe) Die Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe hat 70.000 Glasaale in die Seitengewässer des Rheins zwischen Karlsruhe-Daxlanden und Leopoldshafen gesetzt.

70.000 Glasaale in die Seitengewässer des Rheins gesetzt

Nach etwa sieben Jahren sollen diese Aale wieder tausende Kilometer in die Sargassosee zurückschwimmen, um dort in 1.000 Meter Wassertiefe zu laichen.

Der Glasaal ist ein frühes Stadium des Aals und ähnelt einer Glasnudel mit zwei Knopfaugen. Durch seine durchsichtige Haut ist das winzige, schlagende Herz zu sehen. In diesem Stadium wurden rund 70.000 Tiere besetzt. Die Glasaale für den Rhein wurden mit einem Sonderflug direkt aus den Wildfängen am Atlantik nach Schweinfurt geflogen. In gekühlten Kisten werden Glasaale „feucht“ transportiert. Diese Methode ist weniger aufwendig und sicherer als der Transport im Wasser, da der Sauerstoff im Wasser rasch aufgezehrt würde. Gerade junge Aale können in feuchter Luft ausreichend über die Haut atmen, so dass der Transport in Kisten auch über längere Zeiträume kein Problem für die Tiere darstellt. Früher sind die jungen Aale von Natur aus in „100 Meter langen Bändern“ zu hunderttausenden den Rhein hinauf geschwommen. Diese Zeiten sind jedoch infolge des Bestandseinbruches schon lange vorbei.

Ohne Besatzmaßnahmen wäre der Europäische Aal bei uns bereits ausgestorben. Die vom Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau in Pforzheim in den letzten Jahrzehnten durchgeführten umfangreichen Besatzmaßnahmen haben geholfen, den Aalbestand im Rhein wieder deutlich anzuheben. In Baden-Württemberg weist der Bestand heute wieder eine natürliche Zusammensetzung auf. Zwischen Iffezheim und Mannheim sind hohe Aaldichten in allen Größen vorhanden. Im Fischpass der Rheinstaustufe in Iffezheim werden im Jahr rund 100.000 flussaufwärts wandernde Tiere gezählt. Der Aalbesatz in Karlsruhe ist daher eine klassische Artenschutzmaßnahme, die das Aaldefizit kompensiert und zudem die Überlebenswahrscheinlichkeit der Aale in besonders geeigneten Habitaten deutlich erhöht.

Bild: Regierungspräsidium Karlsruhe