06.07.2019 11:16

Streik im Einzelhandel

(Konstanz/Singen) Auch heute wird im Einzelhandel gestreikt, landesweit beteiligen sich rund 800 Beschäftigte.



Zum Streik aufgerufen wurden Beschäftigte von Betrieben im Raum Mannheim-Heidelberg,
in Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn/Schwäbisch Hall und Umland, in der Region
Fils-Neckar-Alb (Tübingen, Reutlingen, Metzingen, Esslingen, Münsingen, Göppingen),
Ulm, Konstanz, Radolfzell, Singen und Freiburg. Betroffen sind die Unternehmen
Galeria Kaufhof, Kaufland, E-Center, Marktkauf, Ikea, H&M, COS, Esprit, Primark, und
OBI.

Mit den Streiks wollen die Beschäftigten weiter Duck auf die Arbeitgeberseite in der
laufenden Tarifrunde machen.

ver.di und der Handelsverband Baden-Württemberg verhandeln derzeit über Erhöhungen
der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 490.000
Einzelhandelsbeschäftigten im Land.

ver.di fordert
- Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 %, mindestens 163 €
- Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
- Tarifliches Mindesteinkommen von 2.100 €
- Vereinbarung einer Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder in Höhe von einem
Prozent des individuellen jährlichen Bruttoentgeltes
- Laufzeit: 12 Monate
- Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Die Arbeitgeber boten zuletzt bei einer Laufzeit von 24 Monaten folgende Erhöhungen
an:
- 1,7 % für das Jahr 2019
- weitere 1,2 % für das Jahr 2020
- entsprechende Anhebungen für Auszubildende
Das Arbeitgeberangebot wurde von ver.di abgelehnt.

Bundesweit gibt es bisher drei Tarifabschlüsse: In Nordrhein-Westfalen, Hamburg und
Berlin-Brandenburg, wo Tariferhöhungen im ersten Jahr um 3,0 % und im zweiten um 1,8
% vereinbart wurden. Nach Ansicht von ver.di könnten diese Tarifabschlüsse
wegweisend für eine Einigung in Baden-Württemberg sein.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am kommenden Montag, den 8. Juli in
Stuttgart-Weilimdorf statt; Beginn: ca. 11 Uhr 30.