Planung für das Erdmännchengehege ist abgeschlossen
(Freiburg) Der Sommer geht, das neue Erdmännchengehege kommt (bald). Für seine Publikumslieblinge, die quirligen Mangusten, plant der Mundenhof nämlich einen Neubau.
Er wird dort stehen, wo einst die Uhus die Aufregungen des Tages an sich vorbeiziehen ließen.
Zum Stand des Erdmännchen-Projektes fand heute ein Ortstermin
auf dem Mundenhof statt. Dessen Leiterinnen Susanne Eckert und
Marion Bosch rekapitulierten dabei den Stand der Dinge. „Nachdem
die Erdmännchengruppe altersbedingt immer kleiner wurde, haben
wir uns entschieden, den letzten verbleibenden Erdmann in einen
anderen Zoo abzugeben. Dort kann er mit zwei Weibchen einen
neuen Klan gründen“, sagte Susanne Eckert. Das gab dem
Leitungsteam die Möglichkeit, die Gehegesituation in der Exotischen
Mitte des Mundenhofs zu überdenken und neu zu sortieren.
Das Ergebnis ihrer Überlegungen verriet Marion Bosch: Das neue
Erdmännchengehege werde in den Neubau des Straußenstalls
integriert. „Damit schaffen wir eine Verbindung der Herkunftsgebiete
und erleichtern die Pflege und Versorgung der Tiere. Sowohl Gehege
als auch Stall werden den neuen Erkenntnissen der Haltung gerecht.
Zudem können wir das Publikum besser einbinden und ihm neue
Einblicke in die Welt unserer Tiere bieten.“ lns alte
Erdmännchengehege sind bereits zwölf Deutsche Riesenschecken –
das ist eine alte Hauskaninchenart – eingezogen. Derweil ist der
Mundenhof auf der Suche nach neuen Erdmännchen, die ihr Gehege
beziehen können, sobald es fertig gestellt ist. Das wird
voraussichtlich im Sommer 2022 sein.
Ein Neubau dieser Größenordnung kostet rund 400.000 Euro. Beim
heutigen Ortstermin betonte Nicole Schmalfuß, die Leiterin des
Forstamtes, dem der Mundenhof angegliedert ist, wie sehr man auf externe Unterstützung angewiesen ist. So steuert der Förderverein
Mundenhof 120.000 Euro aus zahlreichen großen und kleinen
Spenden bei; und anlässlich ihres 70. Formenjubiläums kam von der
Firma Gisinger eine Einzelspende in Höhe von 50.000 Euro für das
Erdmännchengehege. Damit lässt sich für Tier und Mensch deutlich
mehr Kalahari-Feeling herstellen als am bisherigen Standort.
Schmalfuß´ Dank galt auch der Unterstützung durch Volksbank,
Sparkasse und das Statikbüro Kienzler, die ebenfalls beim heutigen
Termin vertreten waren.
Wer Kalahari sagt, darf die Strauße nicht verschweigen, die sich
dereinst das Doppelhaus mit Familie Erdmann teilen werden. Das
alte Stallgebäude hatte nicht mehr den Anforderungen an eine
moderne Straußenhaltung entsprochen. Wie schon Generationen
Freiburger Kinder gespannt beobachten und lautstark mitteilen
konnten, vollziehen Strauße auf dem Mundenhof eine „Naturbrut“.
Dieser Begriff (der in den Beschreibungen der Kinder selten vorkam)
bedeutet, dass die Strauße sich ihren Brutort selbst wählen. Sie
balzen, legen das Nest an und ziehen ihren Nachwuchs selber groß,
ohne Brutapparat oder technische Hilfen. Daher ist ein moderner
Stall erforderlich, der den Tieren eine Brut und Aufzucht auch in
geschützter Umgebung (Stichworte: Wetter, Besucher) ermöglicht.
Zudem erleichtern großzügige Räumlichkeiten den Pflegekräften die
Arbeit. Die Planung für diesen Stall ist nun abgeschlossen, das
Projekt befindet sich nun in der Genehmigungsphase.
Einen Schritt weiter, nämlich in der Eroberungsphase, ist derweil
Kito. Kito ist der neue Straußenhahn des Mundenhofs. Sein Name
bedeutet auf Swahili, in der wichtigsten Verkehrssprache Ostafrikas,
so viel wie „Edelstein“. Er kam im Juli von einer Straußenfarm nach
Freiburg, ist zwei Jahre alt und hat sogleich mit den Mundenhof-
Hennen Trudi und Rubi die Balz gestartet. Seine Pflegekräfte
beschreiben den Jungspund als „wandelnde Hormonbombe“. Kito
denke zurzeit nur an das Eine – während Trudi und Rubi schon
gerne mit dem Anderen anfangen würden, nämlich der Brut. Da Kito
aber wohl noch grün hinter den Ohren ist, rechnet man auf dem
Mundenhof in diesem Jahr noch nicht mit Nachwuchs bei Familie
Strauß. Im Idealfall kommen die Küken erst zur nächsten Saison;
dann können sie gleich ihren neuen Straußenstall beziehen.