Deutsche Meisterschaft noch nicht entschieden
(Friedrichshafen) Die Entscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ist vertagt. Der VfB Friedrichshafen verlor das vierte Spiel der „best-of-five“-Serie gegen die BR Volleys mit 1:3 (26:28, 21:25, 25:15, 21:25). Vor 8553 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle ließ Friedrichshafen die Durchschlagskraft im Angriff vermissen und bekam die Berliner Schmetterbälle nur selten in den Griff. Mit jeweils zwei Heimsiegen sind beide Teams nun gleichauf. Am kommenden Sonntag (12. Mai, 14:30 Uhr) treffen Friedrichshafen und Berlin zum Entscheidungsspiel in der ZF Arena aufeinander.
VfB-Trainer Vital Heynen startete mit Rafael Redwitz statt Jakub Janouch. Auf der anderen Seite durfte der zuletzt verschmähte Benjamin Patch für Kyle Russell ran. Ansonsten änderte sich nicht viel im vierten Playoff-Duell der Giganten. Viele Aufschlagfehler prägten den Start ins Spiel (8:8), in der Folge erarbeitete sich der VfB einige Breakchancen - nutzte sie aber nicht (10:10). Auch Vital Heynen bemängelte das in seiner Auszeit. Moritz Reichert, der bislang stärkste Berliner der Finalspiele, beendete schließlich seinerseits einen langen Ballwechsel (11:13) mit einem Break und baute den Vorsprung der Hausherren mit einem Ass sogar noch aus (13:16).
Heynen reagierte und brachte Jakub Janouch sowie Daniel Malescha. Letzterer blockte sein Team gegen Samuele Tuia wieder heran (15:16). Tuia war es dann auch, der in Collins Block hängen blieb und Friedrichshafen sich somit die Führung schnappte. Berlin verteidigte jetzt aber wieder stärker und verschaffte Georg Klein die erneute Chance zum Break (22:23). Reichert holte den Satzball (23:24), den Tuia vergab (24:24). Wieder Reichert - dieses Mal aus dem Hinterfeld - besorgte die nächste Chance. Dieses Mal machte Berlin es cleverer. Tuia zwang den VfB mit starkem Service zum Notzuspiel, mit dem Bartlomiej Boladz nur wenig anfangen konnte. Der Pole setzte seinen Angriff in den Block und Berlin sicherte sich Durchgang eins (26:28).
Dieses Mal brachten die Volleys ihren Vorsprung also durch. Dementsprechend aggressiv gingen die Männer in Orange auch den zweiten Satz an. Mit der Häfler Paradedisziplin ging Berlin ans Werk und entschärfte fast jeden VfB-Angriff. Reichert und Tuia verwandelten ihre Angriffe und auch Benjamin Patch hatte genug Selbstvertrauen getankt, um sogar über den Block des Gegners zu schlagen (1:3, 9:12). Athanasios Protopsaltis musste einen Block schlucken (11:16), Benjamin Patch griff erneut mit großer Durchschlagskraft an (13:18, 14:19) und Reichert legte ein Ass nach (14:20). Der eingewechselte Daniel Malescha brachte nun zwar einen Angriff direkt auf den Boden (16:20) und Jendryk machte es mit einem missglückten Schmetterball nochmals spannend (20:23), aber der zuverlässige Reichert nutzte den Häfler Block, um auch Satz Nummer zwei für das Team von der Spree einzufahren (21:25).
Es sah nach einer ganz klaren Geschichte für Berlin aus, schließlich hatte Friedrichshafen vor allem im zweiten Satz wenig entgegenzusetzen. Allerdings wollte sich der VfB seine Chance auf die vorzeitige Meisterschaft dann doch nicht so leicht nehmen lassen. Takvam servierte stark und bereitete den direkten Punkt von Collin vor (3:1). Friedrichshafen hatte die Stärke in der Verteidigung zurück und auch im Angriff klappte es jetzt besser. Sossenheimer (5:1) kam durch und auch Malescha hatte sich inzwischen in das Spiel hinein gekämpft (10:6, 13:9). Malescha, der vom Sprung- auf den Floataufschlag umgestiegen war, schenkte Egor Bogachev auch noch ein Ass ein (16:10). Protopsaltis blockte den eingewechselten Russell (19:11) und machte es selbst im Angriff besser (20:12, 21:12). Berlin schenkte den Satz jetzt ab und verlor Durchgang drei glatt mit 15:25. Philipp Collin war da schon vom Feld. Er hatte sich bei einer Abwehraktion am Oberschenkel verletzt. Trotz Satzgewinns ein herber Rückschlag für den VfB.
Jakob Günthör kam und sein Team startete auch gut in den vierten Satz. Malescha machte den Punkt und Patch drosch seinen Angriff ins Aus (0:2). Dann allerdings schlug Tuia erneut gut auf und brachte Friedrichshafen in Schwierigkeiten. Erst blockte Jendryk Malescha (4:5), dann Reichert gegen Sossenheimer (4:6). Berlin war zurück im Geschäft. Patch löffelte seinen Aufschlag über die Netzkante ins Feld (10:14) und Protopsaltis kam auch im zweiten Versuch nicht am Berliner Block vorbei (12:16). Boladz kam zum Aufschlag und schob seine Mannschaft nochmal heran (15:17), nach einem Aufschlag des eingewechselten Thilo Späth-Westerholt landete Klein sogar zum 21:22 im Netz. Doch Klein machte seinen Fehler wieder gut (21:23) und schickte seinen Zuspieler Sergej Grankin an die Linie. Der russische Olympiasieger servierte ein Ass (21:24) und einen weiteren starken Aufschlag. Patch machte den Sack für die Volleys schließlich zu (21:25). Die Entscheidung um die Meisterschaft fällt folglich erst am kommenden Sonntag (12. Mai, 14:30 Uhr) in Friedrichshafen. Tickets sind ab sofort unter www.reservix.de erhältlich. Außerdem öffnet die Geschäftsstelle am Donnerstag von 10:00 - 12:30 und 15:00 - 18:00 Uhr sowie am Freitag von 10:00 - 12:30 und 14:00 - 16:00 Uhr.