Erfolgreiche Saison im Freilichtmuseum
(Gutach) Mit rund 180.000 Besuchern endete an diesem Sonntag die siebenmonatige Saison des Schwarzwälder Freilichtmuseums Vogtsbauernhof in Gutach.
Mit diesem Jahresergebnis knüpft das älteste Freilichtmuseum des Landes an das Niveau von 2019 an, in dem rund 210.000 Gäste in das Museum kamen. Im Vergleich zum Vorjahr erzielt die Einrichtung ein deutliches Besucherplus von über 30 Prozent.
„Wir sind mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden“, führt die Museumsgeschäftsführerin Margit Langer im Rahmen des Saisonausklangs aus. „Trotz Hitzesommer und des allgemeinen Rückgangs im Gruppenreisebereich ist es uns gelungen, die Zahlen vor der Pandemie annähernd zu erreichen und unsere Position als besucherstärkstes Freilichtmuseum in Baden-Württemberg weiterhin zu behaupten.“ Insgesamt seien rund 135.000 Einzelbesucher und rund 45.000 Gruppenbesucher zwischen dem 27. März und dem 6. November im Vogtsbauernhof zu Gast gewesen. Über ein Viertel der Gäste kamen dabei aus dem Ausland, darunter vor allem aus Spanien, Frankreich, den Niederlanden und den USA. Auch im Bereich der Schulklassen- und Gruppenbuchungen konnte ein Zuwachs von 60 Prozent zum Vorjahr verzeichnet werden: Rund 1.300 museumspädagogische Führungen sowie Gruppenprogramme, und damit mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr, hat das Freilichtmuseum in der Saison durchgeführt.
Die Saison 2022 des Vogtsbauernhofs stand unter dem Motto „Gute Reise“. Im Rahmen seines Veranstaltungsprogramms und der diesjährigen Sonderausstellung setzte sich das Museum mit der Geschichte des Reisens im Schwarzwald auseinander und beleuchtete die unterschiedlichsten Aspekte des Unterwegsseins. Einer der Höhepunkte war unter anderem das Living-History-Projekt „Heimkehr“ im September, bei dem zahlreiche Akteure die Häuser des Museums bewohnten und, zeitgenössisch gekleidet und ausgestattet, die Vergangenheit lebendig werden ließen. Der Wissenschaftliche Leiter Thomas Hafen ergänzt: „Das sagt auch etwas über die Vitalität eines Museums aus, wenn man aus solchen Jahren wie zuletzt mit über 1.000 Einzelveranstaltungen herausgeht; Sonderführungen, Vorträge, Familienprogramme und Feste bewältigt, ohne seine langfristige Entwicklung aus den Augen zu verlieren.“
Ein Meilenstein für das Museum war vor allem die Grundsteinlegung am 14. September zur Versetzung eines historischen Rebhofs von Durbach, Ortenaukreis, nach Gutach. Das Fachwerkgebäude von 1775, das einst Teil eines Winzergehöfts war, wird seit Oktober des letzten Jahres in einem aufwändigen Großteil-Translozierungsverfahren in das Freilichtmuseum gebracht. Es soll dort die Ortenau als Herkunftsregion repräsentieren und unter anderem den traditionellen Weinanbau in der Ortenau thematisch aufgreifen. Neben dem „Ortenauhaus“ wird eine Winzerstube zur infrastrukturellen Nutzung neu gebaut. Über eine Webcam auf der Projekthomepage www.ortenauhaus.com kann das Bauprojekt live mitverfolgt werden.
Das Ortenauhaus wird am 2. Juli 2023 eröffnet und auch den Schwerpunkt im Jahresprogramm 2023 des Museums bilden. Neben einem Eröffnungsfest sind zahlreiche weitere Veranstaltungen sowie eine Ausstellung mit dem Titel „WWW – Welt zwischen Wald und Wein“ geplant. Die Saison 2023 beginnt am 26. März.
Der Vogtsbauernhof öffnet in diesem Jahr noch einmal seine Tore zum traditionellen Weihnachtsmarkt. Dieser findet nach einer pandemiebedingten Pause am dritten Adventswochenende vom 9. bis 11. Dezember 2022 mit verändertem Konzept als „Weihnachtsdorf“ statt. Das gedruckte Jahresprogramm 2023 erscheint an dem Wochenende.